Verband fordert neue Finanzierung der Klinik-Pflege
Berlin – Förderprogramme können den Abbau von Pflegekräften in den Krankenhäusern nur teilweise bremsen – auch das neue in den Eckpunkten zur Krankenhausreform vorgestellte 660-Millionen-Euro-Paket für zusätzliche Pflegekräfte macht da keine Ausnahme. Das meint der Bundesverband Pflegemanagement und fordert eine grundlegende Reform der Finanzierung.
Der Pflegeaufwand der Patienten müsse adäquat finanziert werden und das damit erwirtschaftete Geld auch in der Pflege eingesetzt werden. „Dafür müssen in erster Linie die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. So lange Krankenhäuser nur durch beständige Leistungssteigerung ohne entsprechenden Personalausgleich schwarze Zahlen schreiben können, kann uns dieses nie gelingen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Peter Bechtel.
Der Verband kritisierte in seiner Stellungnahme die Umfrage der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zur Situation des Nachtdienstes in den Kliniken. Mitarbeiter der Gewerkschaft hatten Anfang März 237 Krankenhäuser aufgesucht, um die Personalausstattung in der Pflege während des Nachtdienstes zu überprüfen.
„Auf 1.147 der insgesamt 2.056 von uns besuchten Stationen arbeitete eine Pflegefachkraft alleine“, berichtete das Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Das schlechteste Betreuungsverhältnis hätten zwei Stationen aufgewiesen, in denen zwei Pflegekräfte jeweils 68 Patienten versorgen mussten.
„In der Tat ist es so, dass derzeit alle Krankenhäuser am Limit oder auch darüber hinaus arbeiten. Fast flächendeckend ist aus der Bundesrepublik Deutschland bekannt, dass die Krankheitsquote beim Personal insgesamt überdurchschnittlich hoch ist und gleichzeitig der Patientenstand überproportional angestiegen ist“, sagte Bechtel vom Bundesverband Pflegemanagement. Er betonte aber, „mit seltsamen Stichproben und undifferenzierten Zahlen kommen wir nicht weiter!“
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