Ärzteorganisationen korrigieren Zahl über alltägliche Gewalt in Praxen

Berlin – Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und NAV-Virchow-Bund haben ihre Zahl zur alltäglichen Gewalt in Praxen korrigiert. Es habe einen Bezugsfehler in der statistischen Auswertung gegeben, hieß es heute von den beiden Ärzteorganisationen. Somit gebe es rechnerisch nicht wie zunächst erklärt 288 Fälle pro Tag von Gewalt in bundesdeutschen Arztpraxen, sondern umgerechnet 75 gewalttätige Vorfälle am Tag.
Allen weiteren Zahlen in der Auswertung – insbesondere die 2.870 Fälle verbaler Gewalt täglich, dass jeder vierte Arzt bereits Erfahrung mit körperlicher Gewalt in der Praxis hat und nur jeder vierte Fall zur Anzeige kommt – seien jedoch korrekt, teilten KBV und NAV-Virchow-Bund mit.
An den grundsätzlichen Aussagen und Tendenzen, dass Gewalt gegenüber Praxisärzten ein bislang unterschätztes Phänomen sei und in der Vergangenheit zugenommen habe, halte man fest, erklärte ein KBV-Sprecher dem Deutschen Ärzteblatt. Gewalt gegen niedergelassene Ärzte und Praxispersonal sei ein wichtiges Thema. Dies zeigten die Rückmeldungen und Reaktionen aus der Ärzteschaft auf die Berichterstattung überdeutlich. Die Zeit hatte zuerst über den Fehler berichtet.
Die Pressemitteilung hatten KBV und NAV-Virchow-Bund mit der politischen Forderung verbunden, Ärzte mit in den neuen Straftatbestand des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte aufzunehmen. Dieser umfasst zwar auch Rettungsdienstmitarbeiter, nicht aber Ärzte und medizinisches Personal.
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