Ärzteverbände: Neuerliche Schulschließungen vermeiden

München – Die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) warnen zusammen mit der Psychotherapeutenkammer Bayern davor, die Schulen im Herbst erneut coronabedingt zu schließen.
„Eine erneute Schulschließung im Herbst muss vermieden werden, damit sich aus den aktuellen psychischen Belastungen und Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen keine psychischen Störungen beziehungsweise Erkrankungen entwickel“, fordern die drei Verbände. Die Weichen dafür müssten unbedingt jetzt gestellt und Gegenmaßnahmen in den Sommerferien umgesetzt werden.
Für eine gesunde Entwicklung sei es wichtig, dass Kinder soziale Kontakte in ihrer Peer-Group und einen geregelten Zugang zu Bildung in einem guten Lernumfeld haben könnten. Die Pandemie wirke wie ein Brennglas und mache psychische Probleme, soziale Belastungen und Versorgungsdefizite deutlicher sichtbar.
„Ein erneuter Lockdown mit Schulschließungen würde die bekannten Problem- und Brennpunkte weiter befeuern“, warnen die beiden Kammern und die KV. Sie begrüßen daher die Beschlüsse des Ministerrats zu Testkonzepten in Schulen und zur Anschaffung mobiler Luftfiltergeräte.
Wichtig sei außerdem, die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen dem aktuellen Versorgungsbedarf anzupassen, um psychische Belastungen und Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
„Es werden passgenaue Hilfen für Betroffene benötigt, die die physische und psychische Gesundheit sowie die soziale Kompetenz der jungen Menschen fördern“, mahnen die Verbände.
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