Ärzteschaft

Ärztinnenbund warnt vor genderbedingten Verzerrungen bei der Digitalisierung in der Medizin

  • Mittwoch, 18. Dezember 2019
/Mann T. L. Furrer, stock.adobe.com
/Mann T. L. Furrer, stock.adobe.com

Berlin – Die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen verleiht dem Thema Gen­dermedizin eine noch größere Dringlichkeit. Darauf weist der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) hin.

„Tatsächlich wissen wir bei den aktuell vorhandenen Apps nicht, welche Daten einbezo­gen werden“, sagte die DÄB-Präsidentin Christiane Groß. Wenn in der analogen Welt Gen­deraspekte nicht selbstverständlich in alle medizinischen Bereiche integriert seien, be­stehe die große Gefahr, dass sie in einer digitalen Welt „erst recht“ übersehen werden. Das sei riskant für Patienten.

„Lernt künstliche Intelligenz aufgrund von falschen Annahmen, potenzieren sich Fehler rasch und bis sie auffallen, sind viele Schäden womöglich schon eingetreten“, warnte die DÄB-Präsidentin.

Der Ärztinnenbund betont die Notwendigkeit, die medizinische Versorgung stärker an den unterschiedlichen Bedürfnissen von Männern und Frauen auszurichten bereits seit vielen Jahren. „Davon können beide Geschlechter gesundheitlich profitieren“, so Groß.

„Schon im Studium müssen angehende Ärztinnen und Ärzte für die Gendermedizin sensi­bilisiert werden“, ergänzte Christine Hidas, Vorsitzende der Regionalgruppe Frankfurt des DÄB und Mitglied im Präsidium der Landesärztekammer Hessen.

Bisher wüssten viele Studierende nicht, dass genderbestimmte Unterschiede für die Diag­nostik und Therapie wichtig seien und maßgeblich über den Behandlungserfolg mitent­schieden, so Hidas.

hil

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