Afrika am häufigsten von Antibiotikaresistenzen betroffen

Brazzaville/Pretoria – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist alarmiert über eine zunehmende Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen in Entwicklungs- und Schwellenländern.
„Global und regional ist die Belastung schon hoch, aber Subsahara-Afrika trägt die schwerste Last“, sagte WHO-Regionaldirektorin Matshidiso Moeti gestern.
In der Region seien Schätzungen zufolge 99 von 100.000 Todesfällen auf antimikrobielle Resistenzen zurückzuführen – ein Drittel mehr als in Europa.
Erschwerend hinzu kommt laut Moeti, dass die Hälfte aller verzeichneten Todesfälle in Subsahara-Afrika durch Infektionskrankheiten hervorgerufen werde, für die eine Antibiotikabehandlung vorgesehen ist. Antimikrobielle Resistenzen könnten so Jahrzehnte des Fortschritts in Sachen Krankheitsbekämpfung zunichtemachen.
Das habe auch wirtschaftliche Auswirkungen. Die WHO empfiehlt afrikanischen Staaten einen umfassenden Aktionsplan. Neben mehr Hygienemaßnahmen gelte es, „widerstandsfähige Gesundheitssysteme“ und Laborkapazitäten aufzubauen.
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