Aids-Hilfe fordert Erhalt des Berliner Schnelltestangebots

Berlin – Die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) hat den Berliner Senat dazu aufgefordert, anonyme Schnelltests auf HIV, Syphilis und Hepatitis C zu erhalten. Unter anderem hatte der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin darauf hingewiesen, dass die Finanzierung dieser Tests ab 2014 nicht mehr gesichert sei.
Die Schnelltestangebote laufen bisher als Modellprojekt und werden durch Mittel der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin finanziert und vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin koordiniert. Diese Finanzierung läuft Ende Januar 2014 aus, der Berliner Senat sieht laut DAH in seinem Haushaltsplan für 2014 keine Anschlussfinanzierung vor.
„Wir fordern den Berliner Senat auf, die Finanzierung dieser Testangebote sicherzustellen“, sagte DAH-Vorstandsmitglied Carsten Schatz. Diese Testmöglichkeiten seien von essenzieller Bedeutung für die Gesundheit vieler Menschen und für die HIV-Prävention insgesamt.
Sie trügen der gestiegenen Bedeutung anderer sexuell übertragbarer Infektionen Rechnung, die die Übertragungswahrscheinlichkeit von HIV erhöhen. „Damit sind diese bundesweit einmaligen Angebote in Berlin der Einstieg in die Prävention von morgen – diesen Erfolg aufs Spiel zu setzen, wäre fahrlässig“, erklärte Schatz. Denn das Modellprojekt sei außerordentlich erfolgreich.
Demnach ließen sich mehr als 4.000 Menschen in den ersten 15 Monaten des Modellprojekts testen. Rund zehn Prozent der in Berlin festgestellten HIV-Infektionen wurden ihm Rahmen der entsprechenden Testaktionen diagnostiziert.
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