Aids in Afrika: Diganose zu spät, Behandlung ungenügend

Berlin/Paris – In mehreren Ländern Afrikas leben nach Einschätzung von Ärzten „alarmierend viele Menschen“ mit einem fortgeschrittenen Stadium einer HIV-Infektion oder von Aids. Dies zeigt ein Bericht, den die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen heute anlässlich der Konferenz der „International Aids Society“ in Paris veröffentlichte.
Demnach sterben in manchen von der Medizinerorganisation betreuten Kliniken in Guinea, Kenia, Malawi oder der Demokratischen Republik Kongo 30 bis 40 Prozent der Patienten mit einer HIV-Infektion, rund ein Drittel von ihnen sogar binnen 48 Stunden nach Aufnahme in die Klinik.
Die hohe Zahl an Todesfällen sowie an Krankheitsfällen in fortgeschrittenem Stadium sei darauf zurückzuführen, dass die HIV-Infektion zu spät oder gar nicht diagnostiziert werde. Zudem werde die Infektion mit dem HI-Virus oft nicht ausreichend behandelt. Bei Resistenzen oder Behandlungsversagen würden Patienten nicht schnell genug auf wirksame Medikamente umgestellt, heißt es in dem Report „Waiting Isn't An Option – Preventing and Surviving Advanced HIV“.
Ärzte ohne Grenzen ist nach eigenen Angaben seit Ende der 1990er-Jahre in der Behandlung von Menschen mit HIV aktiv. Heute unterstützten Teams der Organisation rund 230.000 Menschen mit HIV in 19 Ländern weltweit.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: