Aktionsbündnis dringt auf Steuererhöhungen von Tabak- und Nikotinprodukten

Berlin – Ein stärkeres Engagement der Politik gegen Tabak und Tabakprodukte mahnt das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) mit seinen 20 Mitgliedsorganisationen, darunter die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und die Deutsche Lungenstiftung, an.
Zu den Forderungen zählen ein konsequenter Nichtraucherschutz, die Förderung von Hilfsangeboten zum Rauchstopp, ein verbesserter Jugendschutz sowie ein Aromaverbot für E-Zigaretten.
„Zudem müssen schnellstmöglich die EU-Tabakproduktrichtlinie und die Tabakwerberichtlinie überarbeitet werden, um neue Produkte wie Tabakerhitzer und E-Zigaretten stärker zu regulieren und die Steuerpflicht auszuweiten“, erklärte die Vorstandsvorsitzende des Aktionsbündnisses, Sabina Ulbricht.
Das Bündnis weist in diesem Zusammenhang auf eine Kritik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an der deutschen Gesundheitspolitik in diesem Bereich hin.
„Deutschland tut mit einem effizienten und teuren Gesundheitssystem alles dafür, Menschenleben zu retten. Da ist es erstaunlich, dass durch eine recht laxe Tabakkontrolle so viele Leben aufs Spiel gesetzt werden“, hatte der WHO-Direktor für Gesundheitsförderung Rüdiger Krech, Mitte Juni erklärt.
Laut der Organisation sind die deutschen Steuern auf Tabakprodukte im europäischen Vergleich deutlich zu niedrig – sie betragen rund 61,4 Prozent. Nach WHO-Empfehlungen sollt die Steuer aber mindestens 75 Prozent des Preises von Tabakprodukten ausmachen.
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