Aktuell weniger Organspender als im vergangenen Jahr

Stuttgart – In den ersten vier Monaten 2024 hat es etwas weniger Organspender als im gleichen Zeitraum 2023 gegeben. Die vorläufige Statistik verzeichnet für Januar bis April bundesweit 292 postmortale Organspender, das sind 19 weniger als 2023, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) heute in Stuttgart mitteilte.
Es seien 888 Spenderorgane an die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant gemeldet worden; 2023 waren es in den ersten vier Monaten 954. Aktuell warteten in Deutschland knapp 8.400 Patienten auf ein geeignetes Spenderorgan, sagte der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).
Er forderte im Vorfeld des bundesweiten Aktionstags für Organspende am 1. Juni mehr Aufklärungsarbeit. „Niemand sollte sterben müssen, nur weil es hierzulande zu wenig Organspenden gibt“, betonte er. Der Organspendetag wird in diesem Jahr in Freiburg zentral eröffnet.
Lucha sprach sich zudem für die Einführung einer Widerspruchslösung aus, wie sie in einigen europäischen Ländern gilt. Diese würde bedeuten, dass zunächst jeder als potenzieller Organspender gilt, es sei denn, er oder sie widerspricht.
Der Bundestag hat sich vor kurzem aber für ein anderes Vorgehen entschieden und ein Organspenderegister auf den Weg gebracht. Hier kann jetzt jeder Bürger online hinterlegen, ob er Organspender sein will oder nicht. Nötig ist dafür eine Identifizierung über die Digitalfunktion des Personalausweises.
Auf die Organspende Aufmerksam gemacht hatte erst gestern eine besondere Tattoo-Aktion im Bundestag.
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