Amtsärzte sollen in Berlin im Einzelfall außertariflich bezahlt werden

Berlin – Der Berliner Senat will Ärzte an Berliner Gesundheitsämtern im Einzelfall mit Hilfe außertariflicher Zulagen besser bezahlen. Obwohl Gewerkschaften und der Hauptpersonalrat dagegen sind, soll die Neuregelung in Kürze in Kraft treten, wie die Finanz- und die Gesundheitsverwaltung gestern mitteilten. Die „Einigungsstelle für Personalvertretungssachen“ habe einem entsprechenden Antrag zugestimmt.
Mit dem Schritt will der Senat dem Fachkräftemangel in den Gesundheitsämtern entgegenwirken. Die Zahl der Fachärzte dort soll nach früheren Angaben bis 2021 um etwa 100 auf 440 aufgestockt werden. Allerdings ist es schwer, Nachwuchs zu finden, Berufsanfänger erhalten anderswo oft mehr Geld. Deshalb sind viele Stellen in den Ämtern unbesetzt.
Eigentlich sollte die Regelung bereits 2018 eingeführt werden. Allerdings stemmten sich Gewerkschaften und Hauptpersonalrat vehement dagegen, obwohl auch sie mehr Geld für die Amtsärzte und andere Beschäftigte der Gesundheitsämter für nötig halten.
Sie forderten indes statt der Einzelfall- generelle tarifliche Lösungen. Das Votum der „Einigungsstelle“ ersetzt nun laut Finanzverwaltung die eigentlich vorgeschriebene Zustimmung des Hauptpersonalrats.
Ärzte im öffentlichen Dienst übernehmen wichtige Aufgaben wie die Überprüfung der Hygiene in Krankenhäusern oder Einschulungsuntersuchungen. Zudem werden sie eingeschaltet, wenn hoch ansteckende Krankheiten sich ausbreiten.
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