Anteil der Sozialausgaben für Gesundheit EU-weit gestiegen

Brüssel – Die Sozialausgaben für Krankheit und Gesundheitsvorsorge haben in fast allen EU-Ländern 2020 einen höheren Anteil an der Gesamtwirtschaftsleistung beansprucht als im Jahr zuvor. Entsprechende Zahlen veröffentlichte die europäische Statistikbehörde Eurostat heute auf Basis erster Schätzungen.
Demnach stiegen die Gesundheitsleistungen am stärksten in Zypern mit 2,2 Prozent, gefolgt von Belgien (1,3 Prozent) und Tschechien (1,2 Prozent). Lediglich Polen verzeichnete mit -0,3 Prozent einen Rückgang.
Den höchsten Anteil am Bruttoinlandsprodukt erreichten Sozialausgaben im Gesundheitsbereich in Deutschland mit 11,2 Prozent; an zweiter Stelle lag Frankreich mit 10,0 Prozent, an dritter Belgien mit 8,8 Prozent. Am niedrigsten war das Quantum in Polen (4,8 Prozent), Estland (5,1 Prozent) sowie Litauen und Lettland (je 5,2 Prozent).
Als einen Grund für den höheren Anteil der Gesundheitsleistungen verwies Eurostat darauf, dass das Bruttoinlandsprodukt 2020 aufgrund der Coronapandemie gesunken sei. Aber auch in absoluten Zahlen stiegen die allgemeinen Sozialausgaben in sämtlichen EU-Mitgliedsländern.
In Deutschland wendete der Staat im vergangenen Jahr rund 374 Milliarden Euro für gesundheitsbezogene Sozialleistungen auf; sie hatten damit einen Anteil von 34,8 Prozent am gesamten Sozialbudget von 1,075 Billionen Euro. Gegenüber 2019 erhöhten sich die Gesundheitsleistungen um 4,5 Prozent.
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