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AOK-Gesund­heitsreport: Wohnort beeinflusst Coronasterblichkeit

  • Freitag, 18. Juni 2021
/MQ-Illustrations, stock.adobe.com
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Düsseldorf – Das Risiko, an den Folgen einer COVID-19-Infektion zu sterben, ist regional unter­schiedlich hoch. Das geht aus einer Gesundheitsdatenauswertungen der AOK Rheinland/Hamburg hervor. Demnach verzeichnete Oberhausen zwischen Februar 2020 und Juni 2021 pro 100.000 Einwohner 164 Sterbefälle im Zusammenhang mit COVID-19, im Rheinisch-Bergischen Kreis waren es im gleichen Zeitraum nur 51.

Hohe Sterblichkeitsraten gab es darüber hinaus im Kreis Heinsberg (150 Sterbefälle/100.000 Einwohner) und in Remscheid (149 Sterbefälle/100.000 Einwohner). Neben dem Rheinisch-Bergischen Kreis lagen die Zahlen vor allem noch in Leverkusen (59 Sterbefälle/100.000 Einwohner) und dem Kreis Wesel deutlich unter dem Durchschnitt (61 Sterbefälle/100.000 Einwohner).

„Das Risiko für schwere Krankheitsverläufe ist insbesondere bei sozial schwächer gestellten Menschen deutlich erhöht. Armut ist ein Gesundheitsrisiko“, sagt Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg.

Zum einen hätten sozioökonomisch benachteiligte Bevölkerungsgruppen aufgrund ihrer beruflichen Tä­tigkeit sowie ihrer Wohn- und Lebensverhältnisse oftmals ein höheres Infektions­risiko. „Zum anderen lei­den sie häufiger an Vorerkrankungen und weiteren Faktoren, die schwere Krank­heitsverläufe begünsti­gen“, so Wältermann.

Insgesamt wurde seit Beginn der Pandemie laut AOK bei rund 444.000 Menschen im Rheinland eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Dies entspricht 4,6 Prozent der Bevölkerung. Der Anteil der nicht erfassten Infektionen liege aber vermutlich weitaus höher.

Rund 9.300 Menschen sind hier bislang der Auswertung zufolge an COVID-19 gestorben. Die durch­schnit­t­liche Coronasterblichkeit in der Region liegt damit bei 96 Toten je 100.000 Einwohner. Dies entspricht 2,1 Prozent der registrierten Erkrankten.

Laut Gesundheitsreport wurden seit Beginn der Pandemie zudem 707 je 100.000 Versicherte der AOK Rheinland/Hamburg mit einer Coronaerkrankung im Krankenhaus behandelt, 16 Prozent von ihnen auf einer Intensivstation.

hil/sb

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