Übersterblichkeit in der EU geht tendenziell zurück

Luxemburg – Die Übersterblichkeit in der Europäischen Union (EU) fällt inzwischen weniger deutlich aus als zu Beginn der Coronapandemie im vergangenen Jahr.
Während im April vergangenen Jahres noch rund 25 Prozent mehr Menschen starben als in den Vorjahren im gleichen Zeitraum, ging die Übersterblichkeit in diesem April auf einen Wert von rund 21 Prozent zurück, wie die von der europäischen Statistikbehörde Eurostat gestern in Luxemburg veröffentlichten Zahlen zeigen.
Zwar stieg die Übersterblichkeit in diesem März und April langsamer als im Vorjahr, jedoch zog sie im Vergleich zum Jahresbeginn wieder an. Dabei gibt es große Unterschiede in den Mitgliedsländern: In Polen starben in diesem April rund 66 Prozent mehr Menschen als im Durchschnitt desselben Monats in den Jahren 2016 bis 2019. In Deutschland waren es rund sechs Prozent mehr.
Als Übersterblichkeit wird eine im Vergleich zu anderen Zeiträumen oder Erwartungswerten erhöhte Sterberate bezeichnet. Eurostat machte keine genauen Angaben, wie hoch der Anteil der Coronapandemie an der höheren Sterblichkeitsrate ist.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzte im Mai, dass die Coronapandemie deutlich mehr Menschen das Leben kostete als aus offiziellen Statistiken hervorgeht.
Laut WHO wurden viele Coronatote gerade zu Beginn der Pandemie nicht offiziell registriert, da sie vor ihrem Tod nicht getestet wurden. Nach Angaben der EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde sind bis Anfang Juni offiziell rund 730.000 Menschen in Europa an oder mit Corona gestorben.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: