Apobank will Dividende zahlen

Frankfurt am Main – Wenn die Vertreterversammlung der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) grünes Licht gibt, dann erhalten die Mitglieder der Standesbank für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 eine Dividende in Höhe von vier Prozent. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende der Bank, Ulrich Sommer, heute bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main an.
Der im September vergangenen Jahres zum Vorstandschef berufene Sommer sprach von einem „stabilen Jahresüberschuss“ nach Steuern, der mit 61,9 Millionen Euro leicht über dem des Vorjahres (61 Millionen Euro) lag. Vor Steuern sank das Betriebsergebnis mit 132,8 Millionen Euro allerdings um 16,8 Prozent unter den Wert von 2016. Der Bankvorstand führt dies vor allem auf höhere Rücklagen und Reserven zurück.
Umbau der IT-Struktur
Einbußen gab es – wie erwartet – beim Zinsüberschuss, der gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,1 Prozent auf 606,2 Millionen Euro sank. Wie bereits 2016 ist auch der Verwaltungsaufwand leicht, um 2,6 Prozent, auf 530,1 Millionen Euro gestiegen. Ursächlich sind vor allem die Ausgaben für den Umbau der IT-Struktur der Bank. Die Zahl der Beschäftigten hat sich von 2.598 (2016) auf 2.553 (2017) reduziert.
Erfreulich ist nach Angaben Sommers auch die Neukundenentwicklung. Im Berichtszeitraum wuchs ihre Zahl auf 436.260 an, ein Zuwachs von mehr als 20.000. Die darin auch enthaltene Zahl der Mitglieder der Apobank lag bei knapp 111.500. Die Kundenkreditsumme hat 2017 ein Volumen von 32 Milliarden Euro (2016: 29,5 Milliarden Euro) erreicht; die Kundeneinlagen betrugen im vergangenen Jahr 26 Milliarden Euro.
Wie in den Vorjahren konnte die Standesbank der Ärzte und Apotheker schließlich wieder auf ein positives Kreditneugeschäft zurückblicken, das mit einem Volumen von 6,8 Milliarden Euro um rund 400 Millionen Euro höher als 2016 ausfiel. Allein bei den ausgereichten Existenzgründungsfinanzierungen hat es nach Bankangaben einen Zuwachs um 20 Prozent gegeben. Wiederum positiv hat sich das Provisionsgeschäft entwickelt. Der Provisionsüberschuss wuchs gegenüber 2016 um 12,5 Prozent auf 530,1 Millionen Euro.
Die Kapitalposition der Apobank war nach Vorstandsangaben „im Berichtszeitraum unverändert komfortabel“. So lag die Kernkapitalquote (das unmittelbar haftende Eigenkapital einer Bank) auf hohem Niveau bei 19,5 Prozent (2016 allerdings bei 22,6 Prozent). Als Gründe für den Rückgang nannte die Bank „das wachsende Kreditgeschäft sowie vor allem eine methodische Anpassung beim internen Ratingverfahren“.
Wachsen will die Apobank nach eigenen Angaben weiterhin vor allem im Gesundheitsmarkt, auch wenn dieser sich in einem gravierenden Umbruch befindet, wie Vorstandschef Sommer sagte. So würden der Trend zur Anstellung und die Zurückhaltung bei Praxis- und Apothekengründungen anhalten, die ambulante und stationäre Versorgung weiter zusammenwachsen und neue digitale, ortsungebundene Versorgungs- und Geschäftsmodelle entstehen. Auch würden die Gesundheitsindustrie und Finanzinvestoren ungebremst in den Kern klassischer Bereiche der Gesundheitsversorgung vordringen. „Für die Apobank bleiben allerdings Ärzte und Apotheker der Nukleus unseres Geschäfts“, sagte Sommer.
Die Apobank will weiterhin Marktführer bei den Existenzgründungsfinanzierungen bleiben. Die Kundenbetreuung soll bei Fragen rund um die Praxisgründung auch mit digitalen Anwendungen unterstützt werden. Mehr Finanzierungs- und Beratungsbedarf macht das Kreditinstitut schließlich auch im Firmenkundengeschäft aus. Das Kreditvolumen soll in diesem Bereich bis zum Jahr 2021 auf fünf Milliarden Euro ansteigen.
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