apoBank zahlt vier Prozent Dividende

Frankfurt am Main – Die Mitglieder der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von vier Prozent erhalten. Das wurde heute bei der Bilanzpressekonferenz verkündet. Die für den 30. Juni einberufene Vertreterversammlung muss diesem Vorschlag noch zustimmen.
Hintergrund ist ein aus Sicht des Vorstandes gutes Betriebsergebnis, das vor Steuern um rund vier Prozent gegenüber 2015 auf 159,6 Millionen Euro gestiegen ist. Der Jahresabschluss nach Steuern stieg um 3,2 Prozent auf rund 61 Millionen Euro. Der Vorstandsvorsitzende der Bank, Herbert Pfennig, gab auf der Bilanzpressekonferenz zu bedenken, dass sein Institut nun 111 Millionen Euro an Reserven und Gewinnrücklagen gebildet habe.
Erwartungsgemäß ist infolge der Niedrigzinspolitik der Zinsüberschuss mit 625,6 Millionen Euro um 7,3 Prozent gegenüber 2015 zurückgegangen. 2014 lag dieser Wert noch bei 698,3 Millionen Euro. Wegen dieser Abwärtsspirale hat die Bank, wenn auch noch sehr verhalten, damit begonnen, einigen institutionellen Bankkunden mit „zwei- bis dreistelligen Millioneneinlagen“ sogenannte Verwahrgebühren zu berechnen. Damit hat der Vorstand eine Ankündigung aus dem vergangenen Jahr wahrgemacht.
Vorerst keine Gebühren für Privatkunden
Den Privatkunden, so versicherte Bankvorstand Pfennig, würden zurzeit jedoch keine derartigen Gebühren zugemutet. Das solle nach Möglichkeit auch so bleiben, sagte er. Gebühren für Geldabhebungen an Bankautomaten, wie sie einige kommunale Sparkassen neuerdings von ihren Kunden erheben, wurden ebenfalls ausgeschlossen. Wenn der Zinsdruck allerdings noch größer würde, müsse man auch über neue Gebührenmodelle nachdenken, um zumindest auf Extremfälle reagieren zu können, hieß es. Derzeit sei aber nichts konkret geplant. Pfennig: „Wir brauchen – trotz unserer Zurückhaltung im Vergleich zu anderen Banken – ein wenig Waffengleichheit.“
Die Einnahmen aus dem Provisionsgeschäft (Wertpapierhandel, Vermögensverwaltung, internationale Geschäfte, Zahlungsverkehr u.a.) stiegen um 4,5 Prozent auf 139 Millionen Euro. Mit diesem Ergebnis ist der Vorstandsvorsitzende unzufrieden: „Das Provisionsgeschäft läuft, aber es könnte noch besser laufen.“
Kreditvolumen erhöht
Trotz kontinuierlicher Abnahme der Zahl von Praxisneugründungen und offenbar ermutigt durch sehr geringe Ausfallraten hat die apoBank ihr Kreditvolumen im vergangenen Jahr um 6,4 Milliarden Euro erhöht, auch durch eine höhere Nachfrage von Immobilienfinanzierungen. Das Kreditinstitut setzt verstärkt auf das Firmenkundengeschäft. In diesem Segment wurden die Ausleihungen 2016 um rund 20 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gesteigert; 40 neue Firmenkunden konnten gewonnen werden. Dieser Kurs soll auch im laufenden Geschäftsjahr mit Blick auf die „Wachstumschancen bei Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie in der Gesundheitsindustrie“ fortgesetzt werden.
Einen Zuwachs gab es auch beim Verwaltungsaufwand, der um 4,1 Prozent auf 516,4 Millionen Euro gegenüber 2015 kletterte. Zurückgeführt wird dieser Anstieg auf Investitionen im IT-Bereich, Mehrausgaben im Vertrieb, steigende Mitarbeiterzahlen und Vorgaben der Aufsichtsbehörde. Der Vorstand kündigte an, dass in den zentralen Bereichen der Bank der Verwaltungsaufwand jährlich um zwei Prozent sinken und die Einsparungen daraus in den Vertrieb investiert werden sollen.
Für Herbert Pfennig war es die letzte apoBank-Bilanzpräsentation. Der 63-Jährige Vorstandsvorsitzende wechselt im Sommer dieses Jahres in den Ruhestand. Er kam im April 2009 zur apoBank, wurde im Juli 2009 Vorstandssprecher und im Juli Vorsitzender des Vorstands. Sein Nachfolger wird Ulrich Sommer (55), der seit 2015 bereits stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist.
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