Ärzteschaft

Appell zur kostendeckenden Vergütung von Kinderoperationen

  • Mittwoch, 28. Februar 2024
/H_Ko, stock.adobe.com
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Bonn/Neumünster – Eine kostendeckende Vergütung von HNO-Kinderoperationen fordern die Fachgesell­schaften und Berufsverbände von HNO-Ärzten sowie Phoniatern und Pädaudiologen in einer gemeinsamen Erklärung.

Sie monierten, Politik und Krankenkassen verweigerten nach wie vor ernsthafte Verhandlungen über die Bewertung von Adenotomien (Polypenentfernung/Paukenröhrcheneinlage) sowie Tonsillotomien (Teilent­fernung der Gaumenmandel), so die Unterzeichner.

Die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, der Deutsche Berufs­verband der Hals-Nasen-Ohrenärzte, der Deutsche Berufsverband der Fachärzte für Phoniatrie und Pädaudio­logie sowie die Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie appellieren an die Verantwortlichen, die „Missstände rasch und mit der gebotenen Sachlichkeit abzustellen – zum Wohle der ihnen anvertrauten Kinder“.

Gutes Hören sei in jedem Lebensalter wichtig, insbesondere im Kindes­alter, da hiervon sprachliche, intellek­tuelle und soziale Entwicklungen abhängen, heben die Fachgesellschaften und Berufsverbände hervor.

„Etwa jedes fünfte Kind entwickelt im zweiten Lebensjahr eine vergrößerte Rachenmandel mit einer behin­der­ten Nasenatmung und Paukenergüssen, die zu einer Schwerhörigkeit führen. Wenn diese anhält, sind eine Polypenentfernung, Trommelfellschnitte und das Einsetzen von Röhrchen notwendige und wirksame Thera­pie­verfahren.“

Aufgrund der „erheblichen Unterfinanzierung“ dieser Eingriffe seien in Deutschland kaum noch Operateure in der wirtschaftlichen Lage, diese durchzuführen. Dieser Trend sei seit 2019 zu beobachten und treffe sowohl auf ambulante OP-Zentren als auch auf die HNO-Kliniken zu. In der Konsequenz komme es zu unverhältnis­mäßig langen Wartezeiten, konstatieren die Unterzeichner.

Die „mangelnde Verhandlungsbereitschaft“ insbesondere der Krankenkassen wird von den unterzeichnenden Fachgesellschaften und Berufsverbänden mit großer Sorge betrachtet. Inzwischen würden mehrere tausend Kinder auf eine entsprechende Operation warten.

Eine Möglichkeit, die Versorgung der Kinder zu verbessern, liege in der zum Jahresbeginn eingeführten speziellen sektorengleichen Vergütung (Hybrid-DRG).

„Die Selbstverwaltungspartner sollten diese Eingriffe bei der Weiterentwicklung des Leistungskatalogs be­rücksichtigen und eine für Kliniken und Vertragsärzte gleichermaßen wirtschaftlich kalkulierte Vergütung festlegen“, erklärten die Verbände.

aha

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