Arbeitnehmer werden oft nicht über Gefahren der Sonnenstrahlung unterwiesen

Dortmund – Rund jeder siebte Beschäftigte in Vollzeit (14 Prozent) verbringt in Deutschland mehr als die Hälfte seiner Arbeitszeit im Freien. Aber nur rund jeder dritte Betroffene (39 Prozent) erhält eine regelmäßige Unterweisung über Gefährdungen durch die Sonnenstrahlung. Darauf weist die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im Faktenblatt „Arbeiten im Freien – Beschäftige vor UV-Strahlung schützen“ hin.
Basis der Zahlen ist eine aktuelle Erwerbstätigenbefragung. Die betreffenden Arbeitnehmer arbeiten zumeist im Baugewerbe (91 Prozent), dem Gartenbau und der Floristik (85 Prozent) oder der Land- und Forstwirtschaft (81 Prozent). Jedoch liegt der Anteil auch in Berufen wie beispielsweise Fahrern oder Gebäudetechnikern bei rund 40 Prozent. Bei den Betroffenen handelt es sich überwiegend um Männer (87 Prozent).
Von den Erwerbstätigen, die überwiegend im Freien arbeiten, erhalten nur 39 Prozent eine regelmäßige Unterweisung über die Gefährdungen durch Sonnenstrahlung. Dabei finden in größeren Betrieben, in der Bauwirtschaft sowie in Betrieben, die eine Mitarbeitervertretung haben oder Maßnahmen der Gesundheitsförderung durchführen, laut der BAuA deutlich häufiger Unterweisungen statt.
Rund 290.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland neu an Hautkrebs. Die UV-Anteile der Sonnenstrahlung lösen dabei häufig aktinische Keratosen und das Plattenepithelkarzinom aus. Bei der Erwerbstätigenbefragung berichten die viel im Freien Arbeitenden häufiger über Reizungen der Haut (16 Prozent) als andere Beschäftigte (elf Prozent).
„Die Ergebnisse zeigen, dass es verschiedene Berufe gibt, in denen Beschäftigte durch die Arbeit im Freien ein erhöhtes Hautkrebsrisiko tragen. Letztlich lassen sich die Risiken durch die UV-Anteile der Sonnenstrahlung durch angepasste Schutzmaßnahmen und angepasstes Verhalten verringern“, erinnert die BAuA.
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