Arbeitsbedingungen für Pflegeberufe „inakzeptabel“
Berlin – Die Arbeitsbedingungen für professionell Pflegende haben sich nach Auffassung des Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) während der Regierungszeit der großen Koalition in den vergangenen vier Jahren nicht verbessert. Die Arbeitsbedingungen seien seit Jahren „inakzeptabel“, der bestehende Fachkräftemangel in der Branche werde „dadurch weiter verschärft“, hieß es aus dem Berufsverband.
Der DBfK betonte, die Suche nach Lösungen werde auf dem Rücken der Pflegekräfte ausgetragen. Während beim Stichwort Pflegefachkräftemangel die einen zur Senkung der Fachkraftquote aufriefen, würden andere die Anwerbung aus Fernost empfehlen. Bis zur Lösung des Problems würde die Pflegearbeit auf immer weniger Schultern abgeladen, bei Personalausfall würden die verbliebenen Mitarbeiter genötigt, auf Pausen, Urlaub und freie Tage zu verzichten. „Wie kann man nur glauben, unter solchen Bedingungen gut ausgebildete Pflegefachpersonen im Unternehmen und im Beruf halten zu können?“, fragte heute DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel.
Laut dem Verband spielen sogenannte weiche Arbeitsplatzfaktoren für professionell Pflegende eine immer größere Rolle: „Pflegefachpersonen erwarten gute Teamarbeit, spürbare Anerkennung ihrer Kompetenz und Leistung, weitgehende Autonomie, Mitbestimmung, ein Gleichgewicht zwischen Arbeitsanfall und den verfügbaren Zeitressourcen, berufliche Entwicklungschancen und vor allem eine gute Work-Life-Balance“, so Knüppel. Gute Arbeitsplatzqualität sei das „einzig wirksame Mittel gegen Pflegekraftemangel“, so das Fazit des DBfK.
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