Ausland

Argentinien: Neue Gesundheits­ministerin verspricht faire Impfpolitik

  • Montag, 22. Februar 2021
Impfzentrum in Buenos Aires/ picture alliance, Natacha Pisarenko
Impfzentrum in Buenos Aires/ picture alliance, Natacha Pisarenko

Buenos Aires – Nach dem Rücktritt ihres Vorgängers wegen Vorzugsbehandlung politischer Verbündeter bei der Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 hat die neue argentinische Gesundheitsministerin eine faire Impf­strategie angekündigt.

„Jeder Argentinier kann versichert sein, dass die Impfungen nach genauen gesund­heitspolitischen Maß­stä­ben verteilt werden“, schrieb Carla Vizzotti vorgestern nach ihrer Vereidigung auf Twitter. „Wir kontrol­lieren den gerechten Zugang zur Impfung.“

Am Tag zuvor hatte Argentiniens Präsident Alberto Fernández den bisherigen Gesundheitsminister Ginés González García entlassen, nachdem bekannt geworden war, dass der Regierung nahe stehende Perso­nen außer der Reihe geimpft worden waren. Insgesamt soll der Ex-Minister 3.000 Impfdosen zur persön­li­chen Verfügung reserviert haben.

Neben dem regierungsnahen Journalisten Horacio Verbitsky, der in einer Radiosendung von seiner Impf­ung im Gesundheitsministerium erzählte und den Skandal damit ausgelöst hatte, war auch der mächtige Gewerk­schaftsboss Hugo Moyano mit besten Verbindungen in Regierungskreise und die Halbwelt ge­mein­sam mit seiner Frau und seinem 20-jährigen Sohn geimpft worden.

In Argentinien wird vor allem mit dem russischen Vakzin Sputnik V geimpft, zuletzt trafen auch erste Do­sen des Pharmakonzerns Astrazeneca ein. Bislang sind von den knapp 45 Millionen Argentiniern gerade einmal rund 392.000 geimpft worden.

Seit Beginn der Coronapandemie haben sich in dem südamerikanischen Land gut zwei Millionen Men­schen nachweislich mit dem Virus infiziert. Gut 51.000 Patienten sind im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben.

dpa

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