Asthmakranke Kinder jetzt gegen Grippe impfen

Aachen – Auf die Bedeutung einer Grippeimpfung bei Kindern mit Allergien und Asthma bronchiale weist die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPAU) hin.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die jährliche Impfung gegen die saisonale Influenza auch in der COVID-19 Pandemie nicht für alle Personen, sondern für solche mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf der Grippe. Dazu gehören unter anderem Personen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel (bei chronisch Kranken auch schon im ersten Drittel) und chronisch kranke Personen ab einem Alter von sechs Monaten mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens.
„In die letztgenannte Gruppe gehören auch allergiekranke Kinder und Jugendliche mit einer chronischen Krankheit der Atmungsorgane, auch mit einem Asthma bronchiale. Eine Pollenallergie der Atemwege ist keine Kontraindikation für eine Influenzaimpfung“, hieß es aus der Fachgesellschaft. Kinder, die zuvor noch nicht gegen saisonale Influenza geimpft wurden, sollten frühestens nach vier Wochen eine zweite Dosis erhalten.
Für Deutschland wurden in diesem Jahr 26 Millionen Impfdosen geordert. „Das hört sich zunächst viel an. Da die Bereitschaft zur Impfung in der Coronapandemie jedoch gestiegen ist, könnten die Impfdosen bald aufgebraucht sein. Es ist daher wichtig, dass die Risikogruppen rechtzeitig in möglichst großem Umfang geimpft werden“, so die GPAU.
Die Fachgesellschaft erinnert daran, dass Geimpfte nicht nur sich schützen, sondern auch indirekt ihre Eltern und Großeltern. „Diese wiederum haben ein hohes Erkrankungsrisiko an COVID-19 und dürfen nicht noch gleichzeitig an einer schweren Grippe erkranken“, so die Fachgesellschaft.
Die GPAU weist daraufhin, dass für Personen mit einer Hühnereiweißallergie einige Besonderheiten gelten, da die meisten Grippeimpfstoffe Hühnereiweiß enthielten. Laut STIKO könnten Personen, die nur mit leichten Symptomen auf den Konsum von Hühnereiweiß reagierten, mit allen zugelassenen Influenzaimpfstoffen geimpft werden. Klinisch schwerwiegende Allergien gegenüber Hühnereiweiß sind laut der Fachgesellschaft selten.
Personen, bei denen eine ärztlich diagnostizierte schwere Allergie gegen Hühnereiweiß vorliege, benötigten eine Überwachung nach der Impfung. „Es ist inzwischen aber auch ein hühnereiweißfreier, in Zellkulturen hergestellter Influenzaimpfstoff verfügbar, der ab neun Jahren zugelassen ist“, informiert die GPAU.
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