Auffrischimpfung: Ärzte müssen Patienten nicht anschreiben

Berlin – Angebliche Pläne der künftigen Ampelkoalition, nach denen niedergelassene Ärzte ihre Patienten über 70 Jahren zur Auffrischungsimpfung gegen SARS-CoV-2 einladen sollen, seien „Quatsch“. Das sagten heute drei Gesundheitspolitikerinnen von SPD, Grünen und FDP vor Journalisten.
SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar erklärte, sie habe aus der Zeitung von den angeblichen Plänen erfahren. „Wer so etwas vorschlägt, der hat keine Ahnung von der Arbeitssituation in Arztpraxen“, so die Politikerin, die auch Hausärztin ist.
Maria Klein-Schmeink, Gesundheitsexpertin der Grünen, betonte, dass solch ein Vorschlag, der vorgestern in einigen Medien kursierte, „nicht von uns“ komme. Die Gesundheitspolitikexpertin Christine Aschenberg-Dugnus erklärte dasselbe für die FDP-Fraktion.
Einladungen zur Auffrischungsimpfung gegen Corona sollten von den Kommunen kommen, die in den Briefen dann auch auf die kommunalen Impfstellen oder ähnliche Einrichtungen hinweisen könnten, so Dittmar.
Allerdings appellierte Dittmar an alle Ärztinnen und Ärzte, Menschen unter 70 Jahren mit Wunsch zur Auffrischungsimpfung gut zu informieren. „Ich erwarte hier auch Aufklärungsarbeit von der Ärzteschaft.“
Bei einem Arztbesuch müssten Dittmar zufolge alle Risikopatienten offensiv über die fällige Impfung aufgeklärt werden. Nach ihrer Einschätzung wird die Zahl der Auffrischungen in den nächsten Wochen deutlich zunehmen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: