Ärzteschaft

Augenärzte empfehlen Prävention von Kurzsichtigkeit bei Kindern

  • Mittwoch, 9. September 2020
/Syda Productions, stock.adobe.com
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Heidelberg – Zum Beginn des neuen Schuljahres weist die Stiftung Auge daraufhin, dass mit der Einschulung das Risiko für Kinder steigt, eine Kurzsichtigkeit zu entwickeln.

„Sie werden eingeschult, lernen Lesen, Schreiben und Rechnen. Dabei sind die Augen der Kinder deutlich stärker und über längere Zeiträume im Nahbereich gefordert als zuvor“, so die Experten der Stiftung. Hinzu käme das Freizeitverhalten vieler Kinder – nämlich die intensivere Nutzung von Smartphones und Tablets. Doch auch Lesen steigere das Risiko für Kurzsichtigkeit.

„Beim Lesen oder Spielen mit dem Smartphone sind die Augen ständig auf Dinge im Nahbereich fokussiert und müssen sich nur auf eine Distanz einstellen. Wird diese Tätigkeit wiederholt über längere Zeiträume ausgeführt, führt dies zu einem verstärkten Längenwachstum des Augapfels und der Abstand zwischen Augenlinse und Netzhaut vergrößert sich“, erläuterte Frank Holz, Vorsitzender der Stiftung Auge und Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn.

Die Stiftung Auge empfiehlt, möglichst früh auf Prävention zu setzen. „Schon 40 Minuten Spielen im Freien täglich senken das Myopierisiko deutlich, da das Tageslicht das über­mäßige Längenwachstum des Augapfel bremst“, erläutert Christian Ohrloff, Mediensprecher der Stiftung Auge und ehemaliger Direktor der Universitäts-Augenklinik Frankfurt.

Außerdem sollten Kinder beim Lesen regelmäßige Pausen einbauen, um die Augen zu entspannen, und Smartphones und andere Bildschirme im Alltag so wenig wie möglich nutzen, empfiehlt er.

Habe sich aber eine Kurzsichtigkeit entwickelt, sei es sinnvoll, diese möglichst früh zu behandeln. Denn zum einen könne die Kurzsichtigkeit Kinder in ihrer Entwicklung beeinträchtigen. Zum anderen erkrankten kurzsichtige Menschen im Erwachsenenalter häufiger am Grünen Star, einer Makuladegeneration oder erlitten eine Netzhautablösung, so die Stiftungsexperten.

hil

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