Augenärzte warnen vor Silvesterunfällen
München – Vor Unfällen beim Silvesterfeuerwerk warnt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). Ein Fünftel aller Verletzungen durch Feuerwerkskörper betreffe die Augen, die Folgen seien mitunter schwerwiegend, so die Fachgesellschaft. Das Spektrum der in die Kliniken eingelieferten Fälle reiche von Schäden an Binde- oder Hornhaut durch Funken und Fremdkörper bis hin zu schwersten Verletzungen durch Böller mit geborstenem Augapfel, die in einer Notoperation endeten.
Die DOG kritisiert, dass die Bundesregierung im Jahr 2009 die Richtlinien für Explosivstoffmassen den EU-Normen angepasst habe. Raketen dürften seitdem zehn statt vorher sechs Gramm Schwarzpulver enthalten. Für Batterien von Knallkörpern sei jetzt eine Explosivstoffmasse von bis zu 500 Gramm erlaubt. Laut einer Untersuchung der Universitätsaugenklinik Leipzig kam es in den beiden Folgejahren zu einem Anstieg der Verletzungen.
„In der Silvesternacht neigen viele Menschen beim Feuerwerk zu Übermut und risikobereitem Verhalten“, warnte der DOG-Pressesprecher Christian Ohrloff. Nur ein Viertel der am Auge Verletzten hatte die Böller oder Raketen selbst gezündet. Meist traf es Unbeteiligte.
Die DOG fordert daher mehr Aufklärung über den Umgang mit Feuerwerkskörpern und Hinweise zum Schutz davor. In Dänemark habe die Empfehlung geholfen, Schutzbrillen zu tragen. Dies minderte die Zahl der Verletzungen. Für die DOG wäre daher eine Empfehlung zum Tragen von Schutzbrillen ein erster, wichtiger Schritt, die Zahl der Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper zu verringern.
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