Ausgaben für Medikamente gestiegen

Berlin – Mit dem Beginn der Coronakrise sind im März die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel ohne Impfstoffe im Vergleich zum Vorjahresmonat um 25 Prozent auf 3,84 Milliarden Euro gestiegen.
Im Januar und Februar hatte der Ausgabenanstieg wie erwartet noch zwischen fünf und sechs Prozent gelegen, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) heute mitteilte.
Für das erste Quartal 2020 ergibt sich demnach ein Wachstum der GKV-Arzneimittelausgaben von 11,8 Prozent auf 10,38 Milliarden Euro. „Im März hat sich die Coronapandemie mit voller Wucht auf die Arzneimittelversorgung in Deutschland ausgewirkt“, erklärte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Fritz Becker.
„Die Apotheken hatten innerhalb kürzester Zeit einen wahren Ansturm von Patienten mit Rezepten zu bewältigen und mussten Infektionsschutzmaßnahmen und Arbeitskapazitäten gleichzeitig hochfahren“, betonte Becker. Trotz aller Widrigkeiten und Lieferengpässe habe dies „insgesamt sehr gut geklappt“.
Die Zahl der Rezepte nahm den Apothekern zufolge im März um 13,7 Prozent auf 44 Millionen und die der abgegebenen Packungen um 18,8 Prozent auf 71 Millionen zu.
„Erste Marktdaten für April zeigen allerdings stark rückläufige Arzneimittelumsätze“, erklärte Becker. Dies lasse darauf schließen, dass neben einer umfangreichen Akutversorgung auch viele chronisch kranke Patienten reguläre Arztbesuche mit Folgeverschreibungen vorgezogen hätten.
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