Medizin

Chemie-Nobelpreis geht an drei Entdecker von Quantenpunkten in den USA

  • Mittwoch, 4. Oktober 2023
Der Nobelpreis für Physik wurde an die in den USA tätigen Wissenschaftler Moungi Bawendi (Monitor,l-r), Louis Brus und Alexei Ekimov für die Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten verliehen./picture alliance, TT News Agency, AP, Claudio Bresciani
Der Nobelpreis für Chemie wurde an die in den USA tätigen Wissenschaftler Moungi Bawendi (Monitor,l-r), Louis Brus und Alexei Ekimov für die Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten verliehen./picture alliance, TT News Agency, AP, Claudio Bresciani

Stockholm – Der diesjährige Chemie-Nobelpreis geht an Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov, drei in den USA arbeitende Entdecker von Quantenpunkten. Die Schwedische Akademie der Wissenschaften zeichnete die Wissenschaftler in Stockholm für ihre Arbeit an den Nanopartikeln aus, „die so klein sind, dass ihre Größe ihre Eigenschaften bestimmt“, hieß es in der Begründung.

Quantenpunkte sind halbleitende Nanokristalle, die in der Regel einen Durchmesser von zwei bis zehn Nano­metern haben. Sie können das Spektrum des einfallenden Lichts in eine andere Energiefrequenz umwandeln und werden in modernen LED-Fernsehbildschirmen, Solarmodulen und in der medizinischen Bildgebung ver­wendet.

Dort können sie unter anderem Chirurgen bei der Entfernung von Tumorgewebe helfen. Zudem nutzen Bioche­miker und Ärzte auf Quantenpunkten basierende Verfahren, um biologisches Gewebe zu kartieren. Aufgrund ihrer einzigartigen physikalisch-chemischen Eigenschaften sind Quatenpunkte auch als effiziente fluoreszieren­de Markierungen im Einsatz – etwa zur Überwachung von Stoffwechselprozessen von Arzneimitteln im Körper.

Die Entwicklung zahlreicher weiterer medizinischer Anwendungen steckt noch in den Kinderschuhen. Denkbar ist beispielsweise ein Einsatz in der photodynamischen Therapie – ein Verfahren zur Behandlung von Tumoren und anderen Gewebeveränderungen mit Licht in Kombination mit einer lichtaktivierbaren Substanz und im Gewebe vorhandenem Sauerstoff. Erste vielversprechende Untersuchungen liegen bereits vor.

Der in Frankreich geborene Bawendi arbeitet am Massachusetts Institute of Technology (MIT), der US-Forscher Louis Brus an der Columbia University und der aus Russland stammende Alexei Ekimov bei dem Unternehmen Nanocrystals Technology.

Die drei Preisträger waren vorab nicht als Favoriten gehandelt worden. Vielmehr war in Fachkreisen darauf getippt worden, dass Forschungen in der synthetischen Biologie oder der DNA-Sequenzierungen ausgezeichnet werden könnten.

Der Nobelpreis ist mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund 920.000 Euro) dotiert, die Vergabe findet am 10. Dezember in Stockholm statt.

afp/aha/nfs

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