Ausland

Babypuder: Johnson & Johnson bietet Milliardenvergleich an

  • Mittwoch, 5. April 2023
/picture alliance, Pacific Press, Soumyabrata Roy
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New York – Der Pharmakonzern Johnson & Johnson hat im seit Jahren andauernden Streit um angebliche Krebsrisiken seines Babypuders einen Vergleich in Höhe von 8,9 Milliarden Dollar (8,1 Milliarden Euro) angeboten.

Das in New Jersey ansässige Unternehmen teilte gestern mit, das Angebot, das noch von einem Konkursge­richt genehmigt werden muss, stelle „eine gerechte und effiziente Lösung für alle Ansprüche im Zusammen­hang mit dem Rechtsstreit“ dar.

In den vergangenen Jahren waren tausende Klagen gegen den Konzern wegen angeblicher Spuren von krebserregendem Asbest in seinem Babypuder eingereicht worden. Die Auszahlungen im Rahmen des Vergleichs sollen an mehr als 60.000 Kläger gehen.

Sollten das Gericht und die Mehrheit der Kläger zustimmen, wäre dies einer der größten Produkthaftungs­vergleiche in den USA jemals – vergleichbar mit außergerichtlichen Einigungen mit Tabakunternehmen oder zuletzt mit Opioidherstellern.

Johnson & Johnson will das Angebot jedoch nicht als Schuldeingeständnis verstanden wissen. Seine Baby­puderprodukte seien sicher, versicherte der Konzern erneut.

„Das Unternehmen ist nach wie vor der Ansicht, dass diese Behauptungen fadenscheinig und wissenschaftlich nicht haltbar sind“, erklärte der für Rechts­streitigkeiten zuständige Vizepräsident des Konzern, Erik Haas. Die Angelegenheit solle nun jedoch endlich beigelegt werden.

Im Mai 2020 hatte Johnson & Johnson den Verkauf von Babypuder sowie weiterer Produkte in Kanada und den USA eingestellt. Das Unternehmen verwies damals vor allem auf die niedrige Nachfrage. In anderen Ländern wurden die Produkte weiterhin verkauft.

afp

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