Baden-Württemberg erwartet erhöhte Hantavirus-Aktivität

Stuttgart – Das Landesgesundheitsamt in Baden-Württemberg erwartet für das kommende Jahr eine erhöhte Hantavirus-Aktivität. Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren hätten gezeigt, dass Hantavirus-Ausbrüche regelmäßig nach Buchenmast-Jahren auftreten, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) heute.
Daher sollten Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten wie Sperrmüll oder Altreifen im Garten jetzt beseitigt werden, um Nager-Ansiedlungen zu vermeiden. Darüber hinaus sollten mögliche Eintrittsstellen für Nager am Haus abgedichtet werden.
Nach den Meldedaten des Landesgesundheitsamts wurden 2017 nach einer Buchenmast im Jahr zuvor rund 935 Hantavirus-Erkrankungen registriert. 2012 wurden ebenfalls nach einem Buchenmastjahr mehr als 1.700 Fälle verzeichnet.
Karlin Stark, Abteilungspräsidentin des Landesgesundheitsamtes, bezeichnete das Hantavirus als „tückischen Erreger, der schwerwiegende Erkrankungen verursachen kann“. Das Virus, das von infizierten Tieren wie Rötelmäusen oder Wanderratten übertragen wird, verursacht bei Menschen grippeähnliche Symptome bis hin zu Blutdruckabfall und Nierenversagen.
Menschen infizieren sich mit Hantaviren vor allem über das Einatmen erregerhaltigen Staubes. Aus diesem Grund sollte der Kontakt mit eingetrockneten Ausscheidungen von Nagern vermieden werden. Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht insbesondere bei Tätigkeiten, bei denen Staub aufgewirbelt wird.
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