Ärzteschaft

BÄK-Präsident Reinhardt mahnt Strukturreform des ÖGD an

  • Donnerstag, 18. März 2021
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. /picture alliance, Wolfgang Kumm
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. /picture alliance, Wolfgang Kumm

Berlin – Die Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern hätten im bisherigen Verlauf der Coronapandemie „Herausragendes“ geleistet. Dies betonte heute Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), auch anlässlich des Tages des Gesundheitsamtes am 19. März 2021.

„Sie haben durch ihr großes Engagement bei der Kontaktnachverfolgung und bei der Ermittlung von umfangreichen Daten zur Infektionslage maßgeblich dazu beigetragen, eine Überforderung unseres Gesundheitssystems zu vermeiden“, so Reinhardt.

Ein wichtiges Zeichen der Anerkennung ihrer Arbeit wäre es, wenn Bund und Länder jetzt „endlich die seit vielen Jahren notwendigen Strukturreformen“ im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) umsetzen würden. Die Coronakrise habe die strukturellen Defizite des ÖGD deutlich vor Augen geführt.

Die Gesundheitsämter bräuchten mehr materielle und personelle Ressourcen. Neben modernen digita­len Kommunikationssystemen müssten Anreize für Ärzte geschaffen werden, im Öffentlichen Gesundheits­dienst tätig zu werden. „Dafür ist eine tariflich gesicherte, arztspezifische Vergütung der Amtsärzte unab­dingbar“, sagte Reinhardt.

Mit den im Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst von Bund und Ländern beschlossenen Maßnah­men stünden die finanziellen Mittel zur Verfügung. Es fehle aber offensichtlich noch am politischen Willen der kommunalen Arbeitgeber.

Investitionen in die personelle Ausstattung der Gesundheitsämter, in die digitale Infrastruktur und in eine durchdachte Modernisierung der Meldeverfahren und -abläufe seien aber für die Krisenreaktions­fähigkeit im Pandemiefall ebenso notwendig, wie für die Erledigung der vielen weiteren Aufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, betonte der BÄK-Präsident.

EB

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