Amtsärzte beklagen weiterhin Personalmangel in Gesundheitsämtern

Düsseldorf – Die Amtsärzte in Deutschland beuteilen die Personalausstattung der Gesundheitsämter weiterhin als kritisch. Fachpersonal sei „sehr schwer zu bekommen“, sagte die Vorsitzende der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst, Ute Teichert, der Rheinischen Post.
Das gelte insbesondere für Ärzte, die in Krankenhaus und Praxis noch immer besser bezahlt würden als im Gesundheitsamt. Das sei ein Hauptgrund dafür, dass man personell nicht vorankomme.
Mit Blick auf die heutigen Beratungen von Bund und Ländern zum weiteren Vorgehen in der Coronakrise sagte Teichert, wenn die Inzidenzen „weiter hochgehen, wird die Kontaktnachverfolgung für die Gesundheitsämter wieder schwierig“.
Die Ämter seien ohnehin schon überlastet und mit weiteren Lockerungen werde es noch schwieriger. „Der Druck steigt. Die Anzahl der Kontakte jedes Einzelnen spüren wir bei Lockerungen sofort.“
Zudem plädierte die Verbandschefin dafür, das richtige Vorgehen nach einem positiven Coronaselbsttest besser zu kommunizieren. „Jeder, der positiv getestet ist, müsste sich sofort persönlich isolieren und dann einen PCR-Test machen“, betonte Teichert.
„Sie oder er sollte zu der Teststelle aber nicht mit dem Bus fahren. Sonst bringen die Schnelltests nichts.“ Hier sei „eine klare Kommunikation seitens der Politik“ notwendig, sagte Teichert. „Die fehlt bislang.“
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