Politik

Bahr fordert Zuzugs­erleichterungen für ausländische Pflegekräfte

  • Dienstag, 24. April 2012
Uploaded: 24.04.2012 17:04:52 by mis
dpa

Berlin – Vor dem Demografiegipfel der Bundesregierung hat Bundesgesund­heitsminister Daniel Bahr (FDP) leichtere Zuwanderungsregeln für ausländische Pflegekräfte gefordert. „Die bisherigen Lockerungen werden für die kommenden Jahre nicht ausreichen“, sagte Bahr der Financial Times Deutschland vom Dienstag. „Deshalb halte ich es für nötig, die Zuwanderungsbestimmungen für Pflegekräfte aus dem Ausland, beispielsweise aus Osteuropa und Südostasien, weiter zu lockern.“

Zwar ließen sich nicht alle Probleme durch Zuwanderung lösen, sagte Bahr. Aber angesichts der steigenden Zahl alter und verwirrter Menschen werde Deutschland die Nachfrage nach gut ausgebildeten Pflegern kaum decken können. „Wir werden auch in der Pflege Zuwanderung von qualifizierten Kräften aus dem Ausland brauchen“, sagte Bahr.   

Bahr verwies auf die zum 1. April umgesetzte Gesetzesnovelle, die die Grenze für das Mindesteinkommen von Zuwanderern von 66.000 Euro im Jahr auf nun knapp 45.000 Euro gesenkt hat. Für ausländische Ärzte gilt eine noch niedrigere Gehaltsschwelle. „Diesen Mut sollten wir jetzt auch bei den Pflegekräften aufbringen.“ Pfleger verdienen dem Bericht zufolge meist deutlich weniger als 30.000 Euro brutto pro Jahr. „Wenn Deutschland die Zuwanderung von qualifizierten Pflegekräften nicht erleichtert, werden andere Länder sie abwerben.“  

Der Demografiegipfel, zu dem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) heute im Kanzleramt eingeladen hat, befasst sich mit den Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft. Morgen will die Bundesregierung ihre Demografiestrategie beschließen.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung