Barmer will Nutzenbewertung auch für Medizinprodukte

Berlin – Die Barmer hat sich für eine Nutzenbewertung von Medizinprodukten ähnlich wie bei Arzneimitteln ausgesprochen.
„Wichtige Medizinprodukte sollen nicht nur ein technisches Gütesiegel vorweisen, sondern zukünftig auch ihren tatsächlichen Zusatznutzen in der Therapie“, erklärte gestern der Vorstandsvorsitzender der Barmer Christoph Straub.
Wie auch bei Arzneimitteln gehe es um Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit. Ansonsten drohten in der gesetzlichen Krankenversicherung Extrakosten in Milliardenhöhe, so Straub.
Dass eine solche Nutzenbewertung sinnvoll sei, zeige etwa eine Barmer-Analyse zu einem Glukosemessgerät für Diabetiker. Bis 2020 sei bundesweit mehr als eine halbe Million Diabetiker damit ausgestattet worden, wofür jährliche Zusatzausgaben in Höhe von rund einer Milliarde Euro angefallen seien. Für den tatsächliche Zusatznutzen der Geräte gebe es bisher jedoch nur „vereinzelte Hinweise“, kritisiert die Barmer.
„Wir unterstützen moderne Methoden, brauchen aber zugleich aktuelle Bewertungen ihres realen Zusatznutzens“, erklärte Straub. Basis dafür könnten Routinedaten der Krankenkassen sein. Auf diese Weise würden Patienten und Ärzte nicht von falschen Voraussetzungen ausgehen.
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