Vermischtes

Bayer hofft auf Spatenstich für Translationszentrum

  • Dienstag, 7. Februar 2023
/picture alliance, EPA, CLEMENS BILAN
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Berlin – Wenn es nach dem Willen der Beteiligten geht, steht beim neuen Translationszentrum für Gen- und Zelltherapie in Berlin der erste Spatenstich noch in diesem Jahr an. Die Einrichtung, bei der Bayer mit der Charité zusammenarbeitet, wird mit Landes- und Bundesmitteln unterstützt.

„Das Ziel ist es, hier hervorragende Grundlagenforschung aus Deutschland zu nutzen und die Medizin von morgen weiterzuentwickeln und damit Patienten weltweit zu helfen“, sagte Bayer-Vorstandsmitglied Stefan Oelrich gestern.

„Wenn es uns gelingen sollte, einen Spatenstich in diesem Jahr für dieses Zentrum zu setzen, dann wäre das sicherlich Deutschlandtempo.“ Vielleicht sei das dann auch der Startschuss für die Zeitenwende im Bereich Pharma und Biotechnologie in Deutschland.

Oelrich ist seit 2018 Leiter der Division Pharmaceuticals, der Abteilung, die sich um die Erforschung und Entwicklung von Spezialmedikamenten kümmert. Mit den Formulierungen Deutschlandtempo und Zeitenwende zitierte er Bundeskanzler Olaf Scholz.

Kein Zufall: Der SPD-Politiker war zusammen mit seiner wahlkämpfenden Parteifreundin und Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey zu Besuch bei dem börsennotierten Chemie- und Pharmakonzern.

Dort plauderten sie angeregt und gut gelaunt mit Auszubildenden, sahen sich die Forschungseinrichtung an und tauschten sich hinter verschlossenen Türen dann unter anderem mit Oelrich und dem Bayer-Vorstands­vorsitzenden Werner Baumann über die Pläne für das Berliner Leuchtturmprojekt aus.

Der rot-grün-rote Senat unterstützt das Translationszentrum – in der Hoffnung, damit in den Wissenschafts­standort zu investieren, nicht zuletzt der Arbeitsplätze wegen. Davon gibt es bei Bayer im Wedding schon jetzt rund 5.000.

Auch Giffey sprach von der Grundsteinlegung in diesem Jahr. Sie hoffe, dass es gelinge, mit dem neuen Zent­rum einen Ort zu schaffen, der nicht nur für exzellente Forschung stehe, sondern auch für die Übersetzung von wissenschaftlicher Erkenntnis in Therapie. Berlin fördere das Projekt mit fünf Millionen Euro und habe außerdem den Bund um Unterstützung gebeten. Der habe mittlerweile eine Förderung von 44 Millionen Euro zugesagt.

Giffey nannte das geplante Translationszentrum ein „ganz besonders innovatives Projekt für den Gesundheits- und Wissenschaftsstandort Deutschland“. Bundeskanzler Scholz ergänzte, für ihn sei das Projekt ein Beweis dafür, dass Deutschland unverändert vorne dabei sei, wenn es um moderne Technologien und Wissenschaft gehe.

Oelrich sagte, das Wissen in der Forschung rase in einer Geschwindigkeit, wie es sie noch nie gegeben habe. Dadurch gerieten immer mehr Anwendungen in den Fokus. Bei Krankheiten, bei denen es bisher nur möglich gewesen sei, die Symptome zu behandeln, gebe es in der Zukunft die Chance, sie zu heilen.

„Wir wollen hier neue Wege der Zusammenarbeit gehen, eine Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik und dem Privatsektor, so wie es sie in Deutschland bis jetzt noch nicht gegeben hat“, so das Bayer-Vorstandsmitglied. Das könne vielleicht eine deutsche Antwort auf die bisherige nordamerikanische Dominanz geben.

dpa

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