Bayern fördert die wohnortnahe Hebammenbetreuung

München – In Bayern ist ein neues Geburtshilfe-Förderprogramm gestartet. „Mit unserem ‚Zukunftsprogramm Geburtshilfe’ mit einem geplanten Fördervolumen von 30 Millionen Euro unterstützen wir die Kommunen in Bayern dabei, die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten. Mir ist wichtig, dass alle Mütter in Bayern die Betreuung durch Hebammen bekommen, die sie brauchen“, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU).
Das Programm umfasst zwei Säulen. „Im Rahmen der ersten Fördersäule erhalten Landkreise und kreisfreie Städte noch im Laufe des Jahres 2018 für jedes neugeborene Kind eine Förderung von knapp 40 Euro. Dieses Geld können sie für geeignete Maßnahmen zur Verbesserung und Stärkung der Hebammenversorgung in Geburtshilfe und Wochenbettbetreuung einsetzen“, erläuterte Huml.
Für diese Förderung habe das Land jährlich rund fünf Millionen Euro vorgesehen. Förderfähig seien alle Maßnahmen, die die Hebammenversorgung sowie die Wochenbettbetreuung durch Hebammen und Entbindungspfleger stärkten und sicherten – auch Werbemaßnahmen zur Personalgewinnung, die Einrichtung von Koordinierungsstellen oder die Organisation mobiler Dienste für die Geburtshilfe oder die Wochenbettbetreuung.
Die zweite Säule des Förderprogramms soll ab dem kommenden Jahr Geburtshilfeabteilungen im ländlichen Raum stärken. „Voraussetzung ist, dass die Krankenhäuser wegen ihrer vergleichsweise geringen Geburtenzahl (zwischen 300 und 800 pro Jahr) besondere Schwierigkeiten haben, auskömmlich zu wirtschaften, sich aber mit einer Versorgung von mindestens 50 Prozent der Schwangeren in der jeweiligen Kommune gleichzeitig als Hauptversorger in ihren Regionen etabliert haben. Der Freistaat übernimmt dann im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel bis zu 85 Prozent des auf die Geburtshilfe entfallenden Defizits, maximal jedoch eine Million Euro je Haus“, so Huml.
Die Ministerin kündigte an, einen Anfang Mai 2017 eingerichteten Runden Tisch mit allen von der Hebammenversorgung betroffenen Institutionen und Verbänden demnächst fortzuführen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: