Bayern stellt Kommunen Geld für Förderung kleiner Geburtshilfestationen bereit

München – In Bayern ist die zweite Säule des „Zukunftsprogramms Geburtshilfe“ gestartet. Für die Sicherung kleinerer Geburtshilfeabteilungen stehen darin 21,5 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. „Im Rahmen der zweiten Fördersäule werden Landkreise und kreisfreie Städte im ländlichen Raum finanziell unterstützt, die Defizite kleinerer Geburtshilfestationen auszugleichen“, erläuterte Bayern Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Es sei wichtig, dass alle Mütter in Bayern die geburtshilfliche Betreuung bekämen, die sie brauchten.
Voraussetzung der Förderung ist, dass die Krankenhäuser wegen ihrer vergleichsweise geringen Geburtenzahl zwischen 300 und 800 pro Jahr besondere Schwierigkeiten haben, auskömmlich zu wirtschaften, sich aber mit einer Versorgung von mindestens 50 Prozent der Schwangeren in der jeweiligen Kommune gleichzeitig als Hauptversorger in ihren Regionen etabliert haben. Das Land übernimmt dann im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel bis zu 85 Prozent des auf die Geburtshilfe entfallenden Defizits, maximal jedoch eine Million Euro je Haus.
Das „Zukunftsprogramm Geburtshilfe“ mit zwei Fördersäulen hatte das bayerische Kabinett im Dezember 2017 beschlossen. Die erste Säule, die im September vergangenen Jahres gestartet ist, legt einen Schwerpunkt auf die Unterstützung der Kommunen bei der Sicherstellung der geburtshilflichen Hebammenversorgung.
Landkreise und kreisfreie Städte können im Rahmen des Programms für jedes neugeborene Kind eine Förderung von bis zu 40 Euro erhalten und dieses Geld für geeignete Maßnahmen zur Verbesserung und Stärkung der Hebammenversorgung in Geburtshilfe und Wochenbettbetreuung einsetzen. Dafür stehen pro Jahr bis zu fünf Millionen Euro zur Verfügung.
Laut Huml wird dieses Angebot gut angenommen: „Für das Jahr 2018 konnte die Regierung von Oberfranken für 51 Kommunen knapp 2,5 Millionen Euro an Fördermitteln bewilligen. Für das Förderjahr 2019 sind bei der Regierung insgesamt 69 Anträge eingegangen, die wegen Kooperationen von kreisfreien Städten und Landkreisen insgesamt 76 Kommunen betrafen. Zusammengenommen konnten bislang rund 3,6 Millionen Euro bewilligt werden“, erläuterte die Ministerin.
Das Land unterstützt außerdem Hebammen, die sich selbstständig machen, mit einer Niederlassungsprämie von 5.000 Euro. Ein 2017 eingerichteter Runder Tisch mit allen von der Hebammenversorgung betroffenen Institutionen und Verbänden soll außerdem bis Ende des Jahres Empfehlungen zur weiteren Verbesserung und Sicherstellung der Hebammenversorgung verabschieden.
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