Bayern fördert Robotereinsatz in Tagespflege

München – In einer unterfränkischen Tagespflege wird mit staatlicher Förderung der Einsatz eines Roboters erprobt. Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erklärte dazu heute in München, digitale und technische Hilfsmittel könnten Pflegekräfte zwar entlasten, aber nicht ersetzen. „Wir wollen keine Roboter statt Pfleger.“ Es gehe um Assistenz. Klar sei auch: „Es ist nicht alles sinnvoll, was technisch machbar ist.“
In der Caritas-Sozialstation in Erlenbach startete jetzt ein Modellprojekt mit einem 2015 in Japan entwickelten Roboter. „Pepper“ soll einfache Tätigkeiten übernehmen, damit Pflegekräfte mehr Zeit für die individuelle Betreuung haben. „Pepper“ kann nach Angaben des Herstellers Pflegebedürftige beschäftigen, etwa mit Gesellschaftsspielen. Außerdem könne er mit ihnen kommunizieren und dabei auch auf Gefühlsäußerungen eingehen.
Das Modellprojekt in Erlenbach wird vom bayerischen Gesundheitsministerium mit rund 36.000 Euro gefördert und wissenschaftlich von der Universität Jena begleitet. Ziel ist unter anderem der Abbau von Vorbehalten gegenüber moderner Technik. Außerdem sollen neue Anwendungen in der Praxis entwickelt und getestet werden.
„Pepper“ ist bereits in anderen gesellschaftlichen Bereichen im Einsatz. So gibt der Roboter Auskunft an der Rezeption einiger Hotels. In der Pflege soll er sich besonders zur Betreuung kognitiv eingeschränkter Menschen eignen.
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