Bayern: Kabinett beschließt Krebsregistergesetz
München – Bayern verstärkt den Kampf gegen Krebs. Über ein zentrales Register sollen genauere Erkenntnisse über die Erkrankungen und deren Behandlungen gewonnen werden. Einen entsprechenden Gesetzentwurf von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hat der Ministerrat heute beschlossen.
„Das Register ermittelt zum Beispiel, wie häufig bestimmte Tumorerkrankungen in einer Region auftreten“, erläuterte die Ministerin. Ziel sei es, Krankheitsursachen zu erkennen und zu bekämpfen. Darüber hinaus werde aufgezeigt, welche Therapie anschlagen. „Das Bayerische Krebsregistergesetz bringt uns also einen großen Schritt weiter im Kampf gegen diese Volkskrankheit“, so Huml.
Konkret ist ein zentrales klinisch-epidemiologisches Krebsregister am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Nürnberg mit sechs Regionalzentren geplant. In Bayern sind in den vergangenen Jahren bereits dezentrale Krebsregister entstanden, die allerdings bisher nur über teilweise vergleichbare Daten verfügen. Mit dem neuen Gesetz werden diese Strukturen vor Ort in München, Regensburg, Bayreuth, Erlangen, Würzburg und Augsburg erhalten. Durch die Zentralisierung beim LGL werden einheitliche und bayernweit nutzbare Daten gewonnen.
Zum Umgang mit den sensiblen Krankheitsdaten wurde der Landesregierung zufolge ein konsequentes Datenschutzkonzept erarbeitet. Im Landkreis Main-Spessart in Gemünden soll eine zentrale technische Stelle angesiedelt werden. Der Gesetzentwurf wird nun den Verbänden zur Stellungnahme übersandt.
Auf der Grundlage des Krebsfrüherkennungs- und -registergesetzes (KFRG) vom April 2013 sollen bis 2017 in ganz Deutschland klinische Krebsregister eingerichtet werden.
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