Bayern startet Modellprojekt mit Naloxon

München – Anfang Oktober ist in Bayern ein Naloxon-Modellprojekt gestartet. Das hat das bayerische Gesundheitsministerium bekanntgegeben. Das Projekt zielt darauf ab, die Abgabe des Notfallmedikaments Naloxan durch speziell geschulte medizinische Laien zu ermöglichen. Bislang darf Naloxon nur von Ärzten angewandt werden.
Mit dem Modellprojekt will der Freistaat die Suchthilfeangebote und die medizinische Versorgung für Drogenabhängige im Land weiter ausbauen. Im Falle einer Überdosis können die 450 Studienteilnehmer nun über Suchthilfeeinrichtungen in Regensburg, München, Nürnberg und Augsburg das Heroin-Gegenmittel Naloxon erhalten. Das bayerische Gesundheitsministerium fördert das Projekt in den kommenden drei Jahren mit 330.000 Euro.
Zugleich will Bayern auch das Angebot ärztlicher Substitutionsbehandlungen für Heroinabhängige weiter ausbauen. „Bayern hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass Rechtsunsicherheiten für substituierende Ärzte beseitigt werden“, unterstrich Landesgesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Die engmaschige, kompetent geführte Substitutionsbehandlung verbessere die Lebensbedingungen drogenabhängiger Menschen entscheidend.
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