Vermischtes

Bedarf an Pflegekräften steigt, Personallücke groß

  • Mittwoch, 24. Januar 2024
/picture alliance, Frank Hoermann, SVEN SIMON
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Wiesbaden – Die alternde Gesellschaft sorgt für einen wachsenden Bedarf an Pflegekräften. Bis zum Jahr 2049 werden nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes voraussichtlich zwischen 280.000 und 690.000 Pfle­gekräfte fehlen. Nach Angaben der Statistiker wird der Bedarf an erwerbstätigen Pflegekräften von 1,62 Millionen im Vor-Corona-Jahr 2019 voraussichtlich um 33 Prozent auf 2,15 Millionen 2049 steigen.

Zur Entwicklung der Zahl der Pflegekräfte haben die Experten zwei Varianten mit unterschiedlichem Fokus auf demografische und gesellschaftliche Veränderungen vorausberechnet. Die „Trend-Variante“ berücksichtigt neben der demografischen Entwicklung auch die positiven Trends am Pflegearbeitsmarkt aus den 2010er-Jahren. Sie verdeutlicht somit die Potenziale, die sich für das Angebot an Pflegekräften bei einer Fortsetzung dieser Ent­wicklung in den Pflegeberufen ergeben.

Danach steigt die Zahl der erwerbstätigen Pflegekräfte bis 2034 auf 1,74 Millionen (plus sieben Prozent gegen­über 2019) und anschließend bis 2049 auf 1,87 Millionen (plus 15 Prozent). Nach dieser günstigsten Variante der Vorausberechnung läge die Zahl der verfügbaren Pflegekräfte bereits im Jahr 2034 um 90.000 unter dem erwar­teten Bedarf.

Bis 2049 würde sich diese Lücke weiter auf voraussichtlich 280.000 Pflegekräfte vergrößern, sodass knapp ein Fünftel (plus 17 Prozent) mehr Pflegekräfte benötigt würden, als 2019 in diesen Berufen arbeiteten.

Die „Status quo-Variante“ zeigt dagegen ausschließlich die Auswirkungen der demografischen Entwicklungen auf die künftige Zahl an Pflegekräften. Sie berücksichtigt folglich keine Trends der Vergangenheit auf dem Pflegear­beits­markt. Nach dieser Variante würde die Zahl der Pflegekräfte von 1,62 Millionen im Jahr 2019 bis 2034 auf 1,48 Millionen (minus neun Prozent gegenüber 2019) und dann bis 2049 auf 1,46 Millionen (minus zehn Prozent) sinken.

Haupttreiber dieser Entwicklung ist das verstärkte Erreichen des Renteneintrittsalters der Babyboomergeneration in den nächsten zehn Jahren, wodurch dem Arbeitsmarkt alleine aus Altersgründen benötigte Pflegekräfte fehlen werden.

Nach dieser ungünstigsten Variante der Vorausberechnung würden im Jahr 2034 rechnerisch 350.000 Pflegekräfte fehlen. Bis zum Jahr 2049 würde sich diese Lücke sogar auf 690.000 fehlende Pflegekräfte ausweiten, was gut zwei Fünfteln (43 Prozent) der im Jahr 2019 in Pflegeberufen tätigen Personen entspricht.

kna

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