Behindertenbeauftragter sieht Mangel an Augenärzten in Thüringen

Erfurt – Unter den anhaltend langen Wartezeiten auf Augenarzttermine in Thüringen leiden sehbehinderte Menschen nach Einschätzung des Behindertenbeauftragten des Landes, Joachim Leibiger, besonders. Er sieht ein Defizit bei Augenärzten.
„Wir haben ein riesengroßes Problem bei der medizinischen Betreuung dieser Menschen“, sagte Leibiger vor dem morgigen Tag des Weißen Stocks. Ein Grund für die Misere bei Arztterminen sei die zunehmende Alterung der Bevölkerung. Zugleich hätten sich die Behandlungsmöglichkeiten durch neue Medikamente und verfeinerte Operationsverfahren verbessert.
Voraussetzung sei allerdings, dass Betroffene frühzeitig behandelt würden. „Wir brauchen deshalb dringend mehr Augenärzte“, forderte Leibiger. In Thüringen gibt es nach aktuellen Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Thüringen 163 Augenärzte, das sind acht mehr als 2013. Acht weitere Augenarztsitze sind derzeit nicht besetzt.
In Thüringen leben nach Angaben Leibigers rund 4.300 vollständig erblindete und rund 16.700 hochgradig sehbehinderte Menschen. Bundesweit machen Verbände von Blinden und Sehbehinderte am internationalen Tag des weißen Stocks auf Probleme im Alltag, etwa mangelnde Barrierefreiheit, aufmerksam und werben für mehr Rücksicht mit den Betroffenen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: