Berufsverband sieht Deutschland vor Pflegekrise

Köln – Die Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), Christel Bienstein, sieht Deutschland vor einer ernstzunehmenden Pflegekrise. In den kommenden zehn Jahren werde man mehrere hunderttausend Fachkräfte verlieren, die in den Ruhestand gingen, sagte sie heute im Deutschlandfunk.
Das bedeute, dass viele Menschen keinen ambulanten Pflegedienst mehr fänden und auch keine Angehörigen in stationären Einrichtungen unterbringen könnten, weil Personal fehle.
Bienstein forderte von der Politik eine Risikoplanung und eine grundsätzliche Gesundheitsreform. So müssten überflüssige Operationen verhindert und die Zahl der Krankenhäuser reduziert werden. Dabei solle Deutschland auch auf andere Länder wie beispielsweise Dänemark und Schweden schauen.
Bienstein äußerte sich zudem kritisch zur Maskenpflicht für die Bewohner von Pflegeheimen. Sie sagte, die Maßnahme sei nicht durchzusetzen und für viele Bewohner sehr belastend und unverständlich.
Es gebe einen hohen Anteil demenzerkrankter Menschen in den Einrichtungen. Bienstein verwies zugleich darauf, dass ein hoher Anteil der Bewohner mehrfach geimpft sei.
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