Pflegepersonaluntergrenzen für drei weitere Abteilungen im Krankenhaus
Berlin – In der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Rheumatologie und Urologie gelten künftig Personaluntergrenzen. Das geht aus einer neuen Verordnung aus dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hervor.
Das Ministerium hat die Grenzen über den Weg einer Ersatzvornahme festgelegt, weil sich der GKV-Spitzenverband und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) nicht auf Grenzen verständigen konnten.
Erstmals geregelt werden damit die Pflegepersonaluntergrenzen für die Bereiche Hals-Nasen-Ohren Heilkunde, Rheumatologie und Urologie. Die Neuregelung greift ab dem 1. Januar 2023.
Die Untergrenzen werden als maximale Anzahl von Patienten pro Pflegekraft festgelegt. Dabei wird zwischen Tag- und Nachtschichten unterschieden.
Ab dem 1. Januar 2023 gelten in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Urologie in der Tagschicht eine Betreuungsquote von zehn Patienten zu einer Pflegekraft, in der Nachtschicht soll es eine Quote von 22 zu eins geben. In der Rheumatologie wird die Quote auf 13 zu eins (Tagschicht) und 30 zu eins (Nachtschicht) gelegt.
Die Verordnung legt auch fest, welche Grenzwerte zwischen Pflegehilfskräften und der Gesamtzahl der Pflegekräfte in Krankenhäusern nicht unterschritten werden dürfen. Für die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Rheumatologie und Urologie sollen es in der Tagschicht zehn, in der Nachtschicht fünf Prozent sein.
Die Pflegepersonaluntergrenzen gelten der Verordnung zufolge nur dann nicht, wenn der G-BA konkrete Vorgaben für das Verhältnis von Patienten zur Pflegekraft festgelegt hat.
Die Festlegung der Pflegepersonaluntergrenzen stützt sich nach Angaben des Ministeriums auf Verhältniszahlen, die auf Datenauswertungen des Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) zurückgehen.
Mit der Einführung dieser neuen Bereiche sind nach Berechnungen des InEK rund 90 Prozent aller Krankenhausfälle von Pflegepersonaluntergrenzen abgedeckt.
Untergrenzen für Pflegekräfte gibt es bereits einer ganzen Reihe von Bereichen: In der Intensivmedizin und pädiatrischen Intensivmedizin, Geriatrie, Allgemeinen Chirurgie und Unfallchirurgie, Inneren Medizin und Kardiologie, Herzchirurgie, Neurologie, Neurologische Schlaganfalleinheit, Neurologische Frührehabilitation und Pädiatrie.
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