Vermischtes

Bessere Umsetzung von Forschungs­ergebnissen notwendig

  • Freitag, 15. November 2024
/cassis, stock.adobe.com
/cassis, stock.adobe.com

Berlin – Eine ungenügende Umsetzung von Erkenntnissen aus der medizinischen Grundlagenforschung in die Arzneimittelentwicklung ist eine der größten Schwächen der pharmazeutischen Industrie in Deutschland. Das schreiben der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) und die Fraunhofer-Gesellschaft in einem neuen Strategiepapier.

„Unternehmen, Forschungsinstitute und Politik müssen hier alle ihren Teil beitragen. Doch wenn sie gelingt, wird sich das auszahlen, da dann viele zusätzliche Investitionen für Forschung und Entwicklung nach Deutschland fließen werden“, sagte der vfa-Präsident Han Steutel.

Mit dem Medizinforschungsgesetz und dem Gesundheits­datennutzungsgesetz habe die Bundesregierung zwar den Rahmen für Pharmaforschung an einigen Stellen verbessert, doch müsse weiterhin nachgebessert werden, damit Deutschland in die Topriege der internationalen Forschungs- und Entwicklungsstandorte aufschließen könne, hieß es aus den Verbänden.

Die 17 Handlungsempfehlungen des Strategie­papiers verteilen sich auf die Felder „Forschungsinfrastruktur stär­ken“, „Translationslücke schließen und Partnerschaften ausbauen“, „Regulierung und Innovationszugang verein­fa­chen und beschleunigen“, „Digitalisierung vorantreiben“ und „Zusammenarbeit mit Patientinnen/Patienten ausbau­en“.

Ein Grund für die Translationsschwäche ist laut dem Strate­gie­papier, dass hierzulande zu selten Forschungs­insti­tute und Pharmaunternehmen zu Public-Private Partner­ships zusammenfänden, in denen sie ihre Kompetenzen für eine zielgerichtete Medikamenten­entwicklung gemeinsam nutzten.

„Deshalb schlagen wir die Einrichtung einer Translations­allianz in Deutschland vor“, sagte Matthias Meergans, Ge­schäftsführer Forschung und Entwicklung des vfa. Forschungsinstitute und Unternehmen sollten dort ihre jewei­ligen Kompetenzen für die verschiedenen Etappen der Arzneimittelentwicklung einbringen.

Die Beratungsagentur Vintura hat im Auftrag von vfa und Frauenhofer ein Instrument entwickelt, um die Qualität und Leistungsfähigkeit des Forschungs- und Entwicklungs­standorts Deutschland zu messen. Geplant sind jährliche Wiederholungen, so dass sich Steigerungen – aber auch ausbleibende Verbesserungen – am Standort Deutschland erkennen und Maßnahmen entsprechend nachjustieren lassen.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung