Maßnahmen für eine stärkere Teilnahme an klinischen Studien

Berlin – Der Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) fordert mehr Patientenaufklärung und eine bessere Organisation, damit sich mehr Patienten in Deutschland an klinischen Studien beteiligen. Der Verband hat dazu mit der Beratungsagentur Vintura konkrete Empfehlungen erarbeitet.
Arzneimittelstudien sollten danach so weit wie möglich ambulant durchgeführt werden, weil erwerbstätige Patienten oft den mit einer stationären Studienteilnahme verbundenen Arbeitsausfall scheuten.
Das ärztliche Personal der Kliniken könne zudem den organisatorischen Teil von Studien oft kaum bewältigen. Daher sollten zu ihrer Unterstützung mehr Studienkoordinatoren ausgebildet und eingestellt werden.
Arzt- und Klinikinformationssysteme sollten künftig automatisch darauf hinweisen, wenn für einen Patienten eine passende Studie laufe.
Wichtig sei außerdem der Aufbau eines laienverständlichen Onlinestudienregisters. Interessierte sollten darin auch selbst Studien finden können, die für sie infrage kommen. „Die Arzneimittelbehörden BfArM und PEI verfügen über alles, um ein solches Register aufzubauen“, hieß es aus dem vfa.
Die Beratungsagentur Vintura hat für zwei Krankheiten – chronische lymphatische Leukämie (CLL) und systemischen Lupus erythematodes (SLE) ermittelt, in welchem Maße die deutschen Teilnahmekontingente in multinationalen Studien ungenutzt blieben.
Für Arzneimittelstudien zur CLL konnten im Untersuchungszeitraum danach nur 86 von geplanten 94 deutschen Teilnehmern rekrutiert werden, für solche zu SLE sogar nur 21 von geplanten 121. „Das unterstreicht, wie dringlich es ist, die genannten Handlungsempfehlungen zügig umzusetzen“, sagte Matthias Meergans, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung des vfa.
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