Bestimmte pflanzliche Kost kann Diabetes-Risiko erhöhen

Boston – Nicht jede vegetarische Ernährungsweise kann einem Typ-2-Diabetes vorbeugen. Es gibt auch „ungesunde“ pflanzliche Lebensmittel, deren häufiger Verzehr in einer prospektiven Kohortenstudie in PLOS ONE (2016; doi: 10.1371/journal.pmed.1002039) mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko verbunden waren.
Viele pflanzliche Nahrungsmittel enthalten Ballaststoffe, Antioxidanzien oder ungesättigte Fettsäuren, die zu einer langsamen Aufnahme von Glukose nach den Mahlzeiten führen, den Glukosestoffwechsel fördern und damit einer Insulinresistenz vorbeugen. Dazu gehören Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte, pflanzliche Öle, aber auch Kaffee und Tee. Viele dieser Nahrungsmittel waren in früheren Studien mit einem verminderten Risiko auf einen Typ-2-Diabetes assoziiert.
Es gibt aber auch für den Glukose-Stoffwechsel ungünstige pflanzliche Produkte. Dazu gehören Fruchtsäfte, Weißmehlprodukte, Kartoffeln, Schokolade und andere Süßigkeiten und ganz sicherlich auch Cola und andere industrielle Süßgetränke, für die in früheren epidemiologischen Studien ein erhöhtes Typ-2-Diabetesrisiko ermittelt wurde.
Ein Team um Frank Hu von der T.H. Chan School of Public Health in Boston hat die Nahrungsmittel nach einem Index für eine gesunde Ernährung auf pflanzlicher Basis bewertet und die Auswirkungen auf das Diabetesrisiko in den drei großen prospektiven Kohortenstudien aus Neu-England – die Nurses’ Health Study, die Nurses’ Health Study 2 und die Health Professionals Follow-Up Study – untersucht.
Ergebnis: Wer sich überwiegend vegetarisch ernährt und dabei die gesunden Pflanzen bevorzugt, kann sein Typ-2-Diabetesrisiko um 34 Prozent senken (Hazard Ratio 0,66; 95-Prozent-Konfidenzintervall 0,61-0,72). Wer allerdings die ungesunden pflanzlichen Nahrungsmittel bevorzugt, steigert sein Erkrankungsrisiko um 16 Prozent (Hazard Ratio 1,16; 1,08-1,25).
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: