Betriebskrankenkassen halten höheren Zusatzbeitrag für möglich
Berlin – Der BKK Dachverband hat auf Risiken durch Methodenfehler beim Risikostrukturausgleich hingewiesen. Anlass der Warnung sind die am Mittwoch bekannt gewordene Ergebnisse des Schätzerkreises aus Bundesgesundheitsministerium, Bundesversicherungsamt und Gesetzlicher Krankenversicherung, der den durchschnittlichen Krankenkassenzusatzbeitrag für das Jahr 2015 bei 0,9 Prozentpunkten festgelegt hat.
„Vor dem Hintergrund erheblicher Ausgabenrisiken im kommenden Geschäftsjahr – die zum Teil gesetzlich induziert sind – ist schwer kalkulierbar, welche Kosten auf die gesetzliche Krankenversicherung zukommen“, verwies Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes. Die Kassen würden jetzt versuchen, den geltenden Zusatzbeitrag nicht zu überschreiten, auch durch den Einsatz eigener Rücklagen.
„Dennoch könnten einzelne Kassen in die Situation kommen, einen Zusatzbeitrag über ein Prozent zu erheben“, betonte Knieps. Grund dafür sei nicht etwa schlechtes Wirtschaften dieser Kassen, sondern auch bestehende Methodenfehler im GKV-Finanzausgleich, der inzwischen andere Kassenarten durch überhöhte Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds bevorteilt.
Auch der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung geht davon aus, dass künftig alle Kassen einen Zusatzbeitrag nehmen müssen. „Durch die Absenkung des allgemeinen Beitragssatzes entstehen der gesetzlichen Krankenversicherung Einnahmeverluste von elf Milliarden Euro, gleichzeitig steigen die Leistungsausgaben weiter“, so Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes. Die Finanzierungslücke könne nur über die Zusatzbeiträge geschlossen werden.
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