Bildungsausschuss in Mecklenburg-Vorpommern befasst sich mit Universitätsmedizin Rostock

Schwerin – Der Bildungsausschuss des Landtags will sich intensiv mit den Geschehnissen an der Universitätsmedizin Rostock befassen. Wie der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin, nach der Sitzung gestern in Schwerin mitteilte, wollen sich die Abgeordneten „umfängliche Aktenbestände des Aufsichtsrats der Klinik und des Wirtschaftsministeriums“ vorlegen lassen.
Nur so könnten nötige Schlussfolgerungen aus teilweise besorgniserregender Entwicklung abgeleitet werden. „So muss es letztlich möglich sein, der Praxis einen Riegel vorzuschieben, dass für die Krankenversorgung vorgesehene Steuer- und Versicherungsgelder in Kapitalfonds mit Sitz in Steueroasen verschwinden“, erklärte Koplin.
Die Universitätsmedizin Rostock war Ende Juni in die Schlagzeilen geraten, nachdem Vorwürfe gegen den ärztlichen Vorstand Christian Schmidt unter anderem im Zusammenhang mit Nebenverdiensten laut geworden waren. Er wurde vom Aufsichtsrat zwischenzeitlich freigestellt, was nach gut drei Wochen rückgängig gemacht wurde, weil sich diese Vorwürfe nicht erhärten ließen.
Nach den heftigen Diskussionen um möglicherweise zweifelhafte Geschäftspraktiken hatte Wissenschaftsministerin Birgit Hesse (SPD) im August eine Kommission einberufen. Sie soll unter Führung des früheren Bundestagsabgeordneten Harald Terpe (Grüne) Strukturen und Vorgänge an den Universitätskliniken in Rostock und Greifswald untersuchen. „Die Ökonomisierung darf nicht vor dem Patientenwohl stehen“, hatte Hesse betont.
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