Blienert appelliert an Länder, Werbung für Sportwetten einzuschränken

Berlin – Sponsoring und Werbung für Sportwetten in Fernsehen, Internet und sozialen Medien sollten stärker eingeschränkt werden, um Spielsüchtige, Kinder und Jugendliche besser zu schützen. Mit diesem Appell hat sich heute Burkhardt Blienert (SPD), Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, an die Bundesländer gerichtet.
Diese sollten die anstehende Fußballeuropameisterschaft zum Anlass nehmen, um die Werbung für Sportwetten einzuschränken, äußerte sich der SPD-Politiker. Das gelte insbesondere tagsüber, wenn Kinder und Jugendliche die Angebote unmittelbar sehen würden. „Da muss etwas passieren. Der Markt muss unter Kontrolle gebracht werden“, sagte er. Es sollte ein umfassender Jugend- und Spielerschutz greifen.
In Deutschland werden Glücksspiele rechtlich auf Länderebene geregelt. Seit 2021 gibt es einen neuen Glücksspielstaatsvertrag, der insbesondere den Onlinemarkt für Glücksspiele einheitlich regeln und illegale Angebote stärker unterbinden soll.
Angaben von Blienert zufolge spielen in Deutschland acht Prozent der Erwachsenen „mehr, als ihnen guttut“.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betont, dass bei jedem Glücksspiel die Gefahr bestehe, dass sich ein problematisches Spielverhalten entwickele. Ängste, Unruhe und Schlafstörungen könnten die Folge sein. Auch ein erhöhter Alkohol- oder Drogenkonsum würden häufig beobachtet.
Betroffenen und Angehörigen bietet die BZgA eine Reihe an Unterstützungs- und Hilfsangeboten, darunter Beratungen, Onlinetools, Selbsttests und ein Verhaltensänderungsprogramm. Die Kampagne „Check dein Spiel“ informiert über den verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspielen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: