Politik

Blutspenden werden künftig auf Hepatitis E getestet

  • Montag, 20. Mai 2019
/ninsiri, stock.adobe.com
/ninsiri, stock.adobe.com

Langen – Blutspenden in Deutschland werden künftig auch auf eine mögliche Hepa­titis-E-Infektion getestet. Als Grund für den zusätzlichen Test nannte das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen heute „einzelne Übertragungsfälle“ von Hepatitis E in den vergangenen Jahren. So seien der Behörde zwischen 2013 und 2015 in min­destens sieben Fällen transfusionsbedingte Infektionen mit Hepatitis-E-Viren (HEV) be­stätigt worden.

Zudem nahm die Zahl der an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten HEV-Infek­tionen in den vergangenen Jahren deutlich zu. Wurden 2016 knapp 2.000 Fälle in Deutschland registriert, waren dies 2017 bereits mehr als 2.900 HEV-Infektionen und 2018 rund 3.400.

Bis Ende April dieses Jahres wurden bereits rund 1.160 Fälle gemel­det. Dies kann den Experten zufolge zumindest teilweise auf eine erhöhte Aufmerk­samkeit gegen­über HEV hindeuten. Es könne aber zugleich bedeuten, dass diese Infektionen auch im Blutspendewesen „eine zunehmende Bedeutung“ bekommen.

Bislang werden Blutspenden flächendeckend auf das HI-Virus (HIV), auf Hepatitis B und Hepatitis C getestet. Dem Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zufolge wird das Blut zudem auf Syphilis, Hepatitis A und den Erreger der Ringelröteln (Parvovirus B19) untersucht.

Konkret ordnete das PEI an, dass Blutkomponenten zur Transfusion, Stammzell­zu­bereitungen aus Nabelschnurblut zur Wiederherstellung des Knochenmarks mit dem Jahresbeginn 2020 und therapeutisches Frischplasma dann ab 2021 auf Hepatitis E getestet werden müssen.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung