Brandenburg will Gesundheitsversorgung auf dem Land sicherstellen

Luckau – Die Landesregierung in Brandenburg sieht die Sicherstellung einer wohnortnahen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung nach eigenen Angaben als ein zentrales Anliegen. Das machte das Kabinett gestern am Tagungsort Luckau (Dahme-Spreewald) deutlich.
Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang über die Zukunft der medizinischen Versorgung mit Blick auf die geplante Krankenhausreform des Bundes. Die Krankenhausplanung gehöre zu den Aufgaben der Länder und dürfe aus Brandenburger Sicht nicht durch zu starre und detailreiche Vorgaben des Bundes beschränkt werden, hieß es nach der Sitzung. Für die Krankenhausplanung stimme sich Brandenburg eng mit Berlin ab.
Gesetzespläne des Bundes sollen darauf zielen, das Kliniknetz in drei Versorgungsstufen einzuordnen und entsprechend zu finanzieren – von der wohnortnahen Grundversorgung über eine zweite Stufe mit weiteren Angeboten bis zu Maximalversorgern wie Universitätskliniken. Mehrere Länder pochen bei der geplanten Reform zur Finanzierung und Neuordnung der Kliniken ausdrücklich auf die Zuständigkeit für die Krankenhausplanung.
Alle Krankenhausstandorte für die regionale Gesundheitsversorgung sollen nach Willen des Landes erhalten werden, wurde in der Kabinettssitzung betont. Krankenhäuser werden im Rahmen der Landeskrankenhausplanung unter anderem bei einer möglichen Neuausrichtung oder Umbau, aber auch bei der Intensivierung von Kooperationsbeziehungen unterstützt.
Die medizinische Versorgung im Landkreis Dahme-Spreewald durch niedergelassene Ärzte ist nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) derzeit grundsätzlich gesichert. Insgesamt sind knapp 100 Hausärzte und mehr als 110 Fachärzte im Landkreis ambulant tätig. Allerdings seien rund 34 Prozent der Hausärzte und 29 Prozent der Fachärzte in Brandenburg älter als 60 Jahre, hieß es.
Für die Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum wurde im Jahr 2019 das Landärzteprogramm aufgelegt. Mit dem Programm können unter anderen Studierende der Humanmedizin gefördert werden, die sich verpflichten, nach Abschluss ihres Studiums in ländlichen Regionen Brandenburgs tätig zu sein. Bisher wurden 191 Stipendien vergeben, in 2023 sollen weitere 18 folgen.
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