Brasiliens Präsident verteidigt Kinderarbeit

Rio de Janeiro – Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat mit lobenden Worten über Kinderarbeit für Empörung gesorgt. „Ich habe gearbeitet, seit ich acht Jahre alt war... und heute bin ich, was ich bin“, sagte der ultrarechte Staatschef in seinem wöchentlichen Live-Beitrag für das Onlinenetzwerk Facebook. Seither wiederholte er seine Einschätzungen zur Kinderarbeit mehrfach.
„Schauen Sie, wenn ein acht oder neun Jahre altes Kind irgendwo arbeitet, prangern das viele Leute als ,Zwangsarbeit' oder ,Kinderarbeit' an“, sagte Bolsonaro in seinem Facebook-Beitrag. Wenn dieses Kind jedoch Drogen konsumiere, bleibe der Aufschrei aus.
Am Freitag legte Bolsonaro nach. Er habe bereits mit acht Jahren Mais angebaut und Bananen geerntet, sagte er. Dennoch sei etwas aus ihm geworden. „Das ist keine Demagogie, das ist die Wahrheit.“
Oppositionelle und Kinderschützer widersprachen dem Präsidenten mit deutlichen Worten. Der linke Politiker Marcelo Freixo sieht in Bolsonaro sogar ein gutes Beispiel, das gegen Kinderarbeit spreche. Kinder sollten besser nicht arbeiten und dadurch davor bewahrt werden, ein Erwachsener „mit so viel Hass und derartiger Inkompetenz“ zu werden wie der Staatschef.
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